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33. Deutscher Krebskongress in Berlin vom 21.-24.02.18

Liebe Freunde, liebe Besucher,

der 33. Deutsche Krebskongress ist nun auch bereits Vergangenheit. Vom 21.-24. Februar 2018 nahmen mehr als 10.000 Besucher am Kongress bei strahlendem Sonnenschein und Eiseskälte teil.

Wie bei jeder Veranstaltung suche ich mir zwei bestimmte Themen aus und höre mir diesbezüglich die verschiedensten Vorträge an, schaue mir hierüber die Poster an bzw. unterhalte mich auch mit Referenten.

Thema Nr. 1 „Der informierte und kompetente Patient im Gesundheitswesen“

Informierte Patienten

  • sind Experten in eigener Sache
  • beteiligen sich an Therapieentscheidungen und arbeiten an der Erreichung des Therapiezieles mit
  • kommen mit gesundheitlichen Einschränkungen und Nebenwirkungen besser klar, überstehen Krisenzeiten ehe
  • können die Erkrankung gut in ihrem Alltag integrieren
  • haben meist weniger Ängste und ein besseres psychisches Wohlbefinden
  • erreichen bessere Behandlungsergebnisse und Lebensqualität

Das zeichnet kompetente Patienten aus

  • die Fähigkeit und das Bestreben, einen individuellen Weg in der Krankheit zu gehen
  • die Fähigkeit aus eigenen Kräften zur Verbesserung des Krankheitsverlaufes beizutragen
  • die Fähigkeit diejenigen Aufgaben zu lösen oder zu bewältigen, die sich im Zusammenhang mit der Erkrankung stellen

Informierte Patienten im Gesundheitswesen

  • nehmen gezielt nur notwendige und sinnvolle Leistungen in Anspruch
  • wirken einer Unter-, Über- oder Fehlversorgungen entgegen
  • tragen zu mehr Patientenorientierung, Qualitätsverbesserung und Kostenreduzierung bei
  • übernehmen Verantwortung für sich und als Teil des Gesundheitssystems

Thema Nr. 2 „Der Patient in Ausnahmesituationen“

Wenn Menschen sterben wollen

  • ein Suizidversuch ist nicht nur ein medizinisches Problem, sondern ein gesellschaftliches Phänomen
  • Menschen suchen Auswege aus Ihrem Leben für den Fall, dass sie das Leben nicht mehr ertragen können
  • dies können z.B. Zustände unerträglichen Leids und Siechtum sein, aber auch Einsamkeit, Überforderung, Autonomieverlust oder „Lebenssatt zu sein“
  • dafür begehen Menschen konkrete suizidale Handlungen
  • verzichten Menschen auf Nahrung und Flüssigkeit um zu sterben
  • Menschen nehmen Therapieentscheidungen vorweg und begrenzen medizinische Behandlungen

Krebs und Armut

  • Krebserkrankungen erhöhen das Risiko für Armut, Frühberentungen bzw. Arbeitslosigkeit
  • vor allem lange Krankheits- und Behandlungsverläufe bei Krebspatienten führen zu einer Erhöhung des Armutsrisikos
  • Krankheiten (allgemein) sind ein Auslöser für Schulden

Das war nur mal ein ganz kleiner Einblick. Ich bin so froh, dass es beim Deutschen Krebskongress halt auch um Themen geht, über die Patienten mit ihren Ärzten nicht gern sprechen.

Klar hörte ich mir auch Vorträge über hämatologische Neuigkeiten an. Ich bin mir sicher, dass darüber bald die Fachpresse schreibt und ich diese Nachrichten auf unserer Internetpräsenz publizieren werde.

Ein besonders langes Gespräch führte ich am Stand des Robert Koch Institutes. Wir haben uns über mein Projekt „meine.WEGA – meine webbasierte Patientenakte“ unterhalten. Die Mitarbeiter waren erstaunt, dass gerade Patienten so ein ernstes Thema aufgegriffen haben und bei der Umsetzung weit vorangeschritten sind. Zusammen haben uns das Poster zum Projekt „meine.WEGA“ angesehen und ich konnte alle Fragen zweifelslos und verständlich beantworten. Ja, es ist ganz wichtig zu zeigen, dass auch Patienten Ideen, Vorschläge und Anregungen haben und mit Partner (Ärzte und IT) an einer Umsetzung arbeiten. Das Zeitalter der Digitalisierung schreitet immer weiter voran und das ist gut so.

Ein schönen Schlusssatz, den ich in einer Sitzung aufgenommen habe, möchte ich Euch nicht vorenthalten: „…wenn wir nicht in der Lage sind Menschen zu heilen, dann ist der Einzige was übrig ist, ein menschenwürdiger Tod.“

Fazit:

Auch wenn ich mich dieses Jahr bewusst für ernsthafte Themen wie Suizid, Armut und Fatique entschieden habe, hatte ich den Eindruck, dass gerade diese Sitzungen sehr gut besucht wurden. Oft waren die Säle restlos voll. Daran sieht man aber, dass gerade bei diesen Themen Bedarf zur Aufklärung besteht.

Bei diesem Kongress gab es viele Möglichkeiten sich mit Patientenvertretern der verschiedensten Krankheitsidentitäten erneut auszutauschen. Es werden Themen offen diskutiert und das ist gut so.

Noch zum Schluss möchte ich erwähnen, dass ich doch den einen oder anderen Stand von Patientenorganisationen vermisst habe. Schade, denn in meinen Augen waren und sind sie eigentlich ein wichtiger Bestandteil des Kongresses.

Einge Bilder zum Kongess findet Ihr hier

Eure Simone

© 2016 Selbsthilfegruppe für Leukämie- und Lymphompatienten Halle (Saale) / Sachsen-Anhalt

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