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Vor der Stammzelltransplantation bei akuter myeloischer Leukämie

Wenn die Krankheit auf die erste Induktionschemotherapie nicht vollständig anspricht, kann die allogene Stammzelltransplantation mit einem geeigneten Spender womöglich trotzdem eingeleitet werden. 

Üblicherweise erhalten Patienten mit akuter myeloischer Leukämie (AML) vor einer geplanten allogenen Stammzelltransplantation eine sogenannte Induktionschemotherapie. Sprechen sie darauf nicht genügend an, wird standardmäßig eine zweite sogenannte Reinduktion vorgenommen, um doch noch ein komplettes Ansprechen zu erreichen. Dieses strikte Vorgehen wird nun durch die Ergebnisse einer Studie in Frage gestellt, die auf der Tagung der American Association of Hematology (ASH) im Dezember vorgestellt worden war.

Bisher galt die Annahme, dass ein komplettes Ansprechen Voraussetzung für einen guten Verlauf nach der allogenen Stammzelltransplantation sei. Bei der allogenen Stammzelltransplantation werden Stammzellen eines gesunden passenden Spenders transplantiert. Für die aktuelle Studie wurden 281 Patienten gewonnen, die auf die erste Induktionstherapie schlecht angesprochen hatten. Sie erhielten entweder eine erneute (Re)Induktion mit hohen Dosen, anschließend eine Konditionierungstherapie, gefolgt von einer allogenen Stammzelltransplantation. Oder sie wurden der experimentellen Gruppe zugeordnet, mit abwartendem Beobachten bis zur Konditionierung und allogenen Stammzelltransplantation. Nur wenn der Zustand während der Beobachtung nicht stabil blieb, sondern sich wieder verschlechterte, erhielten sie vor der Konditionierung eine niedrig dosierte Chemotherapie.

Bei der Reinduktion erreichte fast die Hälfte der Patienten noch ein komplettes Ansprechen. Bis zur allogenen Stammzelltransplantation vergingen in der Gruppe mit Reinduktion rund acht Wochen, in der experimentellen Gruppe ohne Reinduktion waren es rund vier. In beiden Gruppen wurden jeweils fast alle Patienten transplantiert. Nach einem Jahr unterschied sich das leukämiefreie Überleben in den beiden Gruppen nicht. Und auch das Drei-Jahres-Gesamtüberleben war in beiden Gruppen vergleichbar. Gleichzeitig war die Zahl der Krankenhausaufenthalte bei den Patienten ohne Reinduktion verringert, weil auf die erneut belastende Therapie verzichtet wurde.

Die Studienergebnisse lassen aufhorchen, so die Autoren. So könne womöglich bei Patienten, die nicht ausreichend auf eine Induktionstherapie ansprechen, für die aber ein geeigneter Stammzellspender zur Verfügung steht, auf eine Reinduktion verzichtet und stattdessen unverzüglich die Konditionierung und Stammzelltransplantation angeschlossen werden. In weiteren Studien müsse nun allerdings auch geprüft werden, ob das Erreichen einer kompletten Ansprache auf die Induktionstherapie vor der Transplantation womöglich das langfristige Überleben beeinflusst.

Quelle:

Vor der Stammzelltransplantation bei akuter myeloischer Leukämie | DKG (krebsgesellschaft.de)

 

© 2016 Selbsthilfegruppe für Leukämie- und Lymphompatienten Halle (Saale) / Sachsen-Anhalt

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