In einer Studie erweist sich eine Kombination verschiedener Wirkstoffe als effektiv und verträglich.
Patienten mit Morbus Waldenström (auch Waldenströms Makroglobulinämie genannt) - einem in der Regel schmerzlosen Non-Hodgkin-Lymphom, bei der sich eine B-Zelle des Immunsystems bösartig verändert und stark vermehrt, sodass Immunglobulin M im Übermaß gebildet wird – profitieren davon, wenn sie in der Erstbehandlung einen Anti-CD20-Antikörper und Chemotherapie in Kombination mit einem Proteasomhemmer erhalten. Das zeigen die Ergebnisse einer europaweiten Studie, die in der Fachzeitschrift Journal of Clinical Oncology veröffentlicht wurden.
An der Studie nahmen 204 Patienten mit diagnostiziertem Morbus Waldenström teil. Sie erhielten entweder den Anti-CD20-Antikörper und Chemotherapie oder dazu noch den Proteasomhemmer – jeweils sechs Zyklen. Am Ende der Behandlung gab es in der Anti-CD20-Antikörper/Chemotherapie/Proteasomhemmer-Gruppe häufiger ein großes Ansprechen auf die Therapie zu verzeichnen als in der Antikörper/Chemotherapie-Gruppe, ebenso ein häufigeres komplettes oder sehr gutes Ansprechen. Die Zeit bis zum ersten Ansprechen war in der Antikörper/Chemotherapie/Proteasomhemmer-Gruppe signifikant kürzer. Nach zwei Jahren fiel der Unterschied im Überleben, ohne dass die Krankheit weiter vorangeschritten war, zwar numerisch zugunsten der Antikörper/Chemotherapie/Proteasomhemmer-Therapie aus, war jedoch nicht signifikant.
In ihrer Bewertung stufen die Studienautoren die Antikörper/Chemotherapie/Proteasomhemmer-Kombination in der Erstbehandlung als effektive Therapie ein, die ein rasches und tiefes Ansprechen erzeugen könne und gut verträglich sei. Vor allem Patienten mit initial hoher Tumorlast könne das rasche gute Ansprechen Erleichterung bringen. Zudem sei die Therapie auch für ältere Patienten geeignet. Lediglich bei Patienten mit vorbestehender Nervenschädigung (Neuropathie) sei Vorsicht angeraten. Generell bleibe die zeitlich begrenzte Immunchemotherapie ihrer Ansicht nach eine wichtige Säule in der klinischen Behandlung von Patienten mit Morbus Waldenström.
Quelle:
https://www.krebsgesellschaft.de/