Im Vergleich zur Standardtherapie können mit einem neuen zielgerichteten Wirkstoff Vorteile erzielt werden.
In der Erstbehandlung bei chronischer myeloischer Leukämie (CML) in der chronischen Phase kann mit einem neuen BCR:ABL-Hemmer offenbar ein besseres Ansprechen auf die Erkrankung erreicht werden als mit den bisherigen Standard-Tyrosinkinasehemmern. Das berichtete eine internationale Arbeitsgruppe aus u.a. Deutschland auf dem diesjährigen Kongress der European Hematology Association.
An der Studie beteiligten sich Personen, die höchstens drei Monate vor ihrer Rekrutierung die Diagnose CML erhalten hatten. Sie wurden nach dem Zufallsprinzip für eine Behandlung mit dem neuen BCR:ABL-Hemmer oder einem Standard-Tyrosinkinasehemmer ausgewählt. Bei den Standard-Tyrosinkinasehemmern standen mehrere zur Auswahl. Nach einer Beobachtungszeit von gut einem Jahr zeigte sich, dass der neue BCR:ABL-Hemmer zu einem früheren und tieferen molekularen Ansprechen geführt hatte als die anderen Therapien.
Und auch bezüglich schwerer Nebenwirkungen schnitt der neue BCR:ABL-Hemmer besser ab. Einige schwere Nebenwirkungen wie ein Abfall weißer Blutzellen, Durchfall oder Blutarmut traten unter ihm seltener auf als unter den Standard-Tyrosinkinasehemmern, auch wurde die Behandlung seltener wegen zu starker Nebenwirkungen reduziert oder abgebrochen.
Für Personen mit neu diagnostizierter CML in der chronischen Phase hat sich der neue BCR:ABL-Hemmer damit als effizienter erwiesen als bisherige Standardtherapien. Womöglich könne er eine Therapie der Wahl in dieser Situation werden, so die Einschätzung im Studienbericht.
Quelle:
https://www.krebsgesellschaft.de/