Liebe Freunde, liebe Besucher,
„Patienten sind keine Kunden und Apotheken keine Arztpraxen to go“
Heute hatte ich die besondere Ehre, an der 17. Sommerakademie der Deutschen Gesellschaft für Onkologische Pharmazie (DGOP) teilzunehmen. Es war eine intime Runde mit etwa 25 engagierten Studierenden, die sich bereits im 4., 5. oder 6. Semester ihres Studiums befinden. In meinem Vortrag, den ich aus der Perspektive eines Patienten gehalten habe, hatte ich die Möglichkeit, auf viele Themen einzugehen, die uns Patienten besonders am Herzen liegen.
Ein zentrales Thema war, was wir als Patienten von Apothekern erwarten. Wir wünschen uns nicht nur fachliche Kompetenz, sondern auch ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen und Verständnis für unsere individuelle Situation. Besonders am Herzen liegt uns die Unterstützung bei der richtigen Einnahme von Medikamenten und die Aufklärung über mögliche Nebenwirkungen.
Ein weiteres großes Thema, das ich angesprochen habe, war der zunehmende Medikamentenengpass, der uns Patienten vor erhebliche Herausforderungen stellt. Hier bin ich speziell auf das Medikament Melphalan eingegangen, welches bereits in der Vergangenheit mehrfach nicht verfügbar war. Die Auswirkungen dieses Engpasses waren gravierend und haben uns als Patienten sehr verunsichert. Anhand eines Fallbeispiels bin ich mal ganz ins Detail getaucht. Es zeigt sich, wie wichtig eine kontinuierliche Verfügbarkeit von lebenswichtigen Medikamenten ist und welche Konsequenzen ein solcher Mangel mit sich bringen kann.
Ein besonders intensives Thema war die Therapietreue und -untreue. Hier habe ich eine Umfrage vorgestellt, die ich durchgeführt habe, und die Ergebnisse waren alarmierend. Viele Patienten haben Schwierigkeiten, ihre Therapie konsequent durchzuführen, was zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen kann. Diese Zahlen haben nicht nur die Studierenden, sondern auch mich zutiefst erschreckt und verdeutlichen, wie wichtig es ist, dass Patienten und Apotheker gemeinsam an einer besseren Aufklärung und Unterstützung arbeiten.
Es war eine sehr bereichernde Erfahrung, meine Perspektive mit den jungen zukünftigen Apothekern teilen zu können, und ich hoffe, dass mein Vortrag dazu beigetragen hat, ihr Verständnis für die Bedürfnisse und Herausforderungen von Patienten zu vertiefen.
Eure Simone