Liebe Freunde, liebe Besucher,
die NHL-Hilfe NRW hat auch in diesem Jahr wieder ihr traditionelles September-Symposium für Patienten, Angehörige, Ärzte und Interessierte veranstaltet. Diese Veranstaltung bietet stets eine wertvolle Gelegenheit, einen umfassenden Überblick über die aktuellen Entwicklungen im Bereich hämatologischer Erkrankungen wie Leukämien, Lymphome und Multiples Myelom zu erhalten.
Besonderes Augenmerk galt dieses Mal den vielversprechenden Fortschritten bei der CAR-T-Zell-Therapie, den Erfolgen in der Stammzelltransplantation sowie einer spannenden Session zum diffusen großzelligen Non-Hodgkin-Lymphom (NHL). Die Wissenschaft in diesen Bereichen schreitet rasch voran und die Teilnehmer des Symposiums erhielten Einblicke in die neuesten Erkenntnisse.
Ein zentrales Thema des Symposiums war die CAR-T-Zell-Therapie, die bei der Behandlung von hämatologischen Krebserkrankungen als vielversprechend gilt. Diese personalisierte Therapieform, bei der die T-Zellen eines Patienten genetisch so verändert werden, dass sie Krebszellen gezielt bekämpfen, hat in den letzten Jahren bahnbrechende Ergebnisse erzielt. Trotz dieser Erfolge gibt es weiterhin Herausforderungen – insbesondere im Hinblick auf toxische Nebenwirkungen. Die Wissenschaft arbeitet intensiv daran, diese Risiken zu minimieren und die Behandlung für Patienten noch sicherer und effektiver zu gestalten.
Ein weiteres Highlight war die Darstellung der Fortschritte in der Stammzelltransplantation. Diese Therapieoption bietet vielen Patienten, vor allem im fortgeschrittenen Stadium ihrer Erkrankung, eine lebensrettende Chance. Dank neuer Ansätze und besserer präventiver Maßnahmen zur Bekämpfung von Komplikationen wie Abstoßungsreaktionen, haben sich die Überlebensraten deutlich verbessert.
Eine besonders interessante Session widmete sich dem diffusen großzelligen Non-Hodgkin-Lymphom (NHL). Jahrzehntelang war das weltweit angewandte Standardbehandlungsprotokoll R-CHOP, welches aus einer Kombination von Chemotherapie und Antikörpertherapie besteht. Trotz hoher Überlebensraten wird weiterhin intensiv geforscht, um neue, noch wirksamere und schonendere Behandlungsmöglichkeiten zu entwickeln. Neue Therapien und Kombinationen sollen in Zukunft die Heilungschancen weiter erhöhen.
Ein Höhepunkt der Veranstaltung war zweifellos die Präsentation der neuesten Erkenntnisse zu Bispezifischen Antikörpern bei hämatologischen Krebspatienten. Diese innovativen Therapien, die gleichzeitig an zwei unterschiedliche Ziele auf Krebszellen und Immunzellen binden können, zeigen vielversprechende Ergebnisse in der Behandlung von Blutkrebs. Die vorgestellten Daten untermauern die potenziell lebensverlängernden Effekte dieser Antikörper und geben neue Hoffnung für Patienten, die auf herkömmliche Behandlungsansätze nicht mehr ansprechen. Besonders hervorgehoben wurden die Fortschritte in der Wirksamkeit und Verträglichkeit, die den zukünftigen Einsatz in der klinischen Praxis weiter vorantreiben könnten.
Neben den spannenden fachlichen Diskussionen war das Symposium auch in diesem Jahr wieder geprägt von einer besonders herzlichen Atmosphäre. Viele der anwesenden Patientenvertreter sind seit beinahe 20 Jahren Teil dieser Gemeinschaft und pflegen enge, vertrauensvolle Beziehungen zueinander. Der Austausch untereinander, das Teilen von Erfahrungen und Erfolgen, sowie das gegenseitige Verständnis, sind für alle Beteiligten von unschätzbarem Wert. Die Veranstaltung bot einmal mehr die Gelegenheit, in einem familiären Umfeld nicht nur Neues zu lernen, sondern auch langjährige Freundschaften zu pflegen.
Das Symposium der NHL-Hilfe NRW bleibt ein fester und unverzichtbarer Termin im Kalender vieler Menschen, die sich mit hämatologischen Erkrankungen auseinandersetzen – sei es als Patient, Angehöriger oder Fachperson. Mit viel Zuversicht blicken alle Beteiligten in eine Zukunft, in der die Fortschritte in der Forschung weiterhin Lebensqualität und Heilungschancen verbessern.
Eure Simone