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Therapie bei chronischer myeloischer Leukämie: Am Wochenende pausieren?

Dies scheint für bestimmte Fälle keine schlechte Strategie zu sein, um die Therapiebelastungen zu senken und trotzdem den Therapieerfolg nicht zu gefährden.

Bei chronischer myeloischer Leukämie (CML) haben sich in den letzten Jahren Tyrosinkinasehemmer bewährt, mit denen die Krankheit lange Zeit in der chronischen Phase gehalten werden kann. Jedoch ist es nicht einfach, eine Balance zwischen Effektivität auf der einen und guter Verträglichkeit auf der anderen Seite zu erreichen. Einer der für die Therapie bei CML wichtigen Tyrosinkinasehemmer beispielsweise führt zu einer hohen Rate tiefen molekularen Ansprechens, bewirkt aber auch in vielen Fällen Nebenwirkungen wie Pleura- oder Herzbeutelergüsse, die für die Betroffenen eine hohe Krankheitsbelastung bringen können. Eine On/Off-Strategie, bei der an zwei Tagen pro Woche (Wochenende) eine Therapiepause, sogenannte „Wochenend-Therapieferien“, eingelegt werden, kann hier offenbar Abhilfe schaffen, ohne dass Erfolgseinbußen zu befürchten wären. Das geht aus dem Bericht zu einer Studie hervor, die auf dem diesjährigen Kongress der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie in Basel vorgestellt wurde.

In der Studie erhielten Frauen und Männer im Alter von 19 bis 84 Jahren bei CML in der chronischen Phase eine Therapie mit einem bestimmten Tyrosinkinasehemmer in der Standarddosierung, entweder an sieben Tagen pro Woche oder an den fünf Wochentagen, gefolgt von einer Pause am Wochenende. Bei 80 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer war es die Erstlinientherapie, die übrigen 20 Prozent hatten zuvor schon andere Behandlungen erhalten. 

In der Erstlinientherapie war die Strategie mit Therapiepausen an den Wochenenden der fortlaufenden Therapie in puncto Effizienz nicht unterlegen, es wurde in beiden Therapiegruppen vergleichbar häufig ein gutes tiefes molekulares Ansprechen erreicht. Bei den bereits vorbehandelten Patientinnen und Patienten, für die es also eine spätere Therapielinie war, erwies sich die fortlaufende Therapie mit dem Tyrosinkinasehemmer als wirksamer – hier war die Rate des tiefen molekularen Ansprechens höher als bei der Strategie mit Therapiepausen. 

Pleura- und Herzbeutelergüsse traten unter der Behandlung mit Wochenendpausen signifikant seltener als unter der Standardtherapie auf. Dies könnte sich vermutlich positiv auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität der Betroffenen auswirken, so die Interpretation im Studienbericht. In der Erstlinientherapie bei CML könne ein On/Off-Therapieschema womöglich eine Option sein, um den Erkrankten den Umgang mit der Krankheit zu erleichtern. In den späteren Behandlungslinien jedoch profitierten die Patientinnen und Patienten in dieser Studie von einer fortlaufenden Therapie ohne Unterbrechungen. Dieser Beobachtung müsse aus wissenschaftlicher Sicht weiter nachgegangen werden.

Quelle:

https://www.krebsgesellschaft.de/

 

© 2016 Selbsthilfegruppe für Leukämie- und Lymphompatienten Halle (Saale) / Sachsen-Anhalt

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