Eine Kombination aus Chemotherapie und Immuntherapie mit einem PD1-Blocker ist für ältere Menschen offenbar wirksam und verträglich.
Ältere Menschen, die an einem Hodgkin-Lymphom erkrankt sind, können augenscheinlich davon profitieren, wenn sie in der Erstbehandlung eine Kombination aus Chemotherapie und Immuntherapie mit einem bestimmten PD1-Blocker erhalten. Das zeigen die Ergebnisse einer Studie, die in der Fachzeitschrift Journal of Clinical Oncology veröffentlicht wurden.
Für die Untersuchung wurden Personen gewonnen, die mindestens 60 Jahre alt waren, als bei ihnen ein klassisches Hodgkin-Lymphom diagnostiziert worden war. Erlaubt waren alle Tumorstadien, gut drei Viertel von ihnen wiesen allerdings eine Erkrankung im Stadium III oder IV auf. Die Erkrankten waren zwischen 60 und 78 Jahre alt, viele hatten aufgrund ihres Lebensalters schon Einschränkungen in alltäglichen Verrichtungen erlebt bzw. waren auf Unterstützung angewiesen. Eine Behandlung wegen des Hodgkin-Lymphoms hatten sie zuvor noch nicht erhalten. Die Studientherapie umfasste eine Chemotherapie mit sechs Zyklen und eine Immuntherapie mit einem bestimmten PD1-Checkpointblocker, der während dieser Zyklen alle zwei Wochen verabreicht wurde.
Diese Behandlung zahlte sich aus. Nach drei Jahren waren fast alle Personen noch am Leben, bei mehr als drei Viertel war die Krankheit auch nicht weiter vorangeschritten. Die Hälfte der Erkrankten erlebte schwerere Nebenwirkungen Grad 3 oder 4, darunter den bei Chemotherapie häufig vorkommenden Rückgang weißer Blutzellen (Neutropenie) mit begleitendem Fieber, zehn Prozent brachen die Therapie deswegen sogar ab. Jedoch gab es keinen Zusammenhang zwischen stärkerer Gebrechlichkeit oder Alterseinschränkungen und erhöhter Toxizität der Behandlung.
Die Kombination aus Chemo- und Immuntherapie mit dem PD1-Blocker habe sich damit als eine insgesamt gut verträgliche Therapie bei älteren und gebrechlichen Menschen mit klassischem Hodgkin-Lymphom erwiesen, so die Einschätzung im Studienbericht.
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