Liebe Freunde, liebe Besucher,
seit nunmehr sechs Jahren habe ich die Möglichkeit, als Patientenvertreterin auf dem NZW aus Patientensicht zu referieren. Diese kontinuierliche Plattform erlaubt es mir, die Stimme der Betroffenen zu stärken und die Erwartungen der Patienten an die pharmazeutische Betreuung in den Fokus zu rücken.
In diesem Jahr durfte ich gemeinsam mit Herrn Carl vom Bundesverband Prostata einen Workshop gestalten, der sich mit der Frage beschäftigte: „Was erwarten Patienten von der Pharmazeutischen Betreuung?“ Durch einen Impulsvortrag, ergänzt durch vier Fallvorstellungen, habe ich praxisnahe Einblicke aus der Sicht der Patienten gegeben. Dabei wurde deutlich, dass neben einer fachlich fundierten Beratung insbesondere Empathie, Verständnis und eine enge Begleitung im Behandlungsverlauf zentrale Aspekte für die Betroffenen sind.
v.r.n.l Herr Kästner, Herr Carl, Herr Meier & Simone
(außer Herrn Carl sind wir alles Mitglieder von All-Can Deutschland)
Mein besonderer Dank gilt Klaus Meier, der Jahr für Jahr die Bedeutung der Patientensicht auf dem NZW hervorhebt und unterstützt. Diese wertvolle Möglichkeit des Austauschs trägt dazu bei, die Versorgung patientenzentrierter zu gestalten und die pharmazeutische Betreuung kontinuierlich zu verbessern.
Wir als All-Can-Initiative (wo u.a. auch ich die Patientenstimme vertreten darf), die sich vorrangig für die Verbesserung der Lebensqualität von onkologischen Patienten einsetzt, hatten erneut die Gelegenheit, uns auf dem NZW mit einem Stand zu präsentieren. Diese Plattform ermöglicht es uns, unsere Arbeit vorzustellen, wertvolle Kontakte zu knüpfen und den Austausch mit Fachkräften aus der Onkologie zu vertiefen. Es ist uns ein großes Anliegen, u.a. die Patientenperspektive stärker in den Fokus zu rücken und gemeinsam mit Experten nachhaltige Verbesserungen in der onkologischen Versorgung zu erreichen.
Ich freue mich darauf, auch in Zukunft zur Stärkung der Patientenperspektive beizutragen und gemeinsam mit engagierten Mitstreitern Wege zu finden, um die Betreuung weiterzuentwickeln.
Beim NZW wurden wie gewohnt herausragende Referate gehalten, die wertvolle Einblicke in aktuelle Entwicklungen der Onkologischen Pharmazie boten. Als Patientenvertreterin habe ich mit besonderem Interesse den Vorträgen zugehört – insbesondere zu Themen wie Arzneimittelsicherheit, Lieferengpässen, dem Notfallreformgesetz und den Herausforderungen hochpreisiger Medikamente. Diese Bereiche haben direkten Einfluss auf die Patientenversorgung, und es ist essenziell, dass wir gemeinsam Lösungen finden, um eine sichere, zuverlässige und bezahlbare Therapie für alle Betroffenen zu gewährleisten.
Die NZW-Reihe steht seit 1993 für hochkarätige wissenschaftliche Kongresse im Bereich der Onkologischen Pharmazie. Was einst als kleiner Norddeutscher Zytostatika-Workshop in Hamburg begann, hat sich über die Jahre zu einer etablierten und anerkannten Fortbildungsreihe an verschiedenen Standorten entwickelt. Alle Veranstaltungen richten sich an Apotheker, PTA‘s, Ärzte sowie Vertreter der pharmazeutischen Industrie und bieten eine ideale Plattform für den fachlichen Austausch. Trotz variierender Themenschwerpunkte bleibt die NZW-Reihe ihrem Anspruch treu: hochwertige Fortbildungsqualität und starke Praxisnähe.
Am dritten und letzten Tag war meine Freude besonders groß, als sich meine Wege mit Frau Dr. Nitschke aus dem Martha-Maria Krankenhaus Halle-Dölau kreuzten. Ihr Referat war inspirierend und bereichernd. Außerdem nutze ich die Gelegenheit, einen Vortrag über den Wünschewagen zu besuchen, ein beeindruckendes Projekt, das schwerstkranken Menschen letzte Herzenswünsche erfüllt. Besonders schön fand ich, dass die Referentin ebenfalls aus Sachsen-Anhalt stammte, was eine besondere Verbindung geschaffen und den Vortrag für mich noch eindrucksvoller gemacht hat.
Noch ein paar Zitate, die ich während Veranstaltung gehört habe und zum Nachdenken anregen sollen:
- „Wer heilt hat RECHT“
- „Einmal ist kein Mal, zwei Mal ist immer“
- „Qualität mach Spaß“
- „Die Dosis macht das Gift“
- „Standardisierte Prozesse sind wichtig, um Fehler zu vermeiden“
- „Über Langzeittoxizitäten den Patienten rechtzeitig aufklären“
- „Ich bin hier, um was Neues zu lernen, um den Patienten besser versorgen zu können“
- „Die Idee ist, das bestehende Ziel immer weiter zu verbessern“
- „Was nicht dokumentiert wurde, wurde auch nicht erbracht“
- „Bestmögliche Versorgung für unsere Patienten“
- „Onkologische Patienten versterben 3x so schnell an Infektionen!“
- „Dieser unvergessene Tage, war für den Schwerkranken Leben pur“
- „Rechtzeitige Impfungen bei onkologischen Patienten“
- „Europa hat 27 Länder und trotzdem gehören der ESOP (European Society of Oncology Pharmacy) 76 Länder an“
- „Was brauchen wir noch, um besser zu werden“
Ein paar Eindrücke könnt Ihr hier sehen
Eure Simone