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Ein ganz besonderer Vortrag bei der DGOP-Sommerakademie in Hamburg am 21.08.25

Liebe Freunde, liebe Besucher,

gestern durfte ich erneut als Referentin bei der Sommerakademie der Deutschen Gesellschaft für onkologische Pharmazie (DGOP) dabei sein und dieses Mal war es ein ganz besonderes Erlebnis für mich.

Denn 22 Jahre nach meiner Krebsdiagnose hatte ich zum ersten Mal die Gelegenheit, meine ganz persönliche Krankengeschichte von Anfang bis Ende zu erzählen. Wie ich die ersten Anzeichen bemerkt habe, welche Therapien ich erhalten habe, welche Medikamente mir geholfen haben und auch, an welchen Stellen es für mich schwierig wurde. Ich habe offen geschildert, was es bedeutet, als Patientin mit massiven Darmproblemen während der Therapiephase zu leben. Wer mich kennt, weiß, dass mir Offenheit wichtig ist und gerade auch bei Themen, über die man sonst oft aus Scham lieber schweigt.

Mein Ziel war es, nicht nur Fakten weiterzugeben, sondern auch spürbar zu machen, wie sich Therapie anfühlt und wie Entscheidungen aus Patientensicht erlebt werden. Als besonderen Höhepunkt habe ich mein damaliges Tagebuch mitgebracht und den Studierenden für die Zeit meines Referates zur Verfügung gestellt. Das wurde von ihnen als ein großes Zeichen des Vertrauens wahrgenommen und genau das war mir wichtig zu zeigen, dass hinter jeder Diagnose eine ganz persönliche Geschichte steckt.

Natürlich kamen im Anschluss auch viele Fragen auf, die während der vorgegebenen Zeit gar nicht alle beantwortet werden konnten. So ging die Diskussion bei einem gemütlichen Beisammensein weiter und das war für mich fast der schönste Teil. Die Fragen reichten von „Welcher Satz von Ärzten, Therapeuten oder meiner Familie hat mich so motiviert, so positiv durchs Leben zu gehen?“ über „sollte der onkologische Apotheker bei der Therapiefindung mit einbezogen werden?“ bis hin zu „wie war eigentlich mein Kontakt während der Therapiephase zu meinem Haus-Apotheker?“.

Es war mir ein Anliegen, den Studierenden mit auf den Weg zu geben, immer offen und ehrlich mit ihren Patienten und Kunden umzugehen. Unbedingt auch onkologische Patienten darauf hinzuweisen, dass schon eine scheinbar harmlose Grapefruit eine Chemotherapie aushebeln kann.

Einen besonderen und ganz persönlichen Wunsch habe ich dann noch ausgesprochen: In meinen Augen gehört der onkologische Apotheker zu jedem Tumorboard mit an den Tisch. Denn er bringt eine Expertise ein, die für die Patienten von unschätzbarem Wert sein kann.

Fazit:

Für mich war dieser Vortrag ein sehr bewegender Moment, denn er hat mir erneut vor Augen geführt, wie wertvoll es ist, Wissen mit persönlicher Erfahrung zu verbinden. Ich bin Klaus Meier (Vorstand DGOP) so dankbar, dass ich meine Geschichte teilen durfte und noch dankbarer, dass sie bei den jungen onkologische Apothekerstudenten auf so offene Ohren und Herzen gestoßen ist.

Eure Simone

© 2016 Selbsthilfegruppe für Leukämie- und Lymphompatienten Halle (Saale) / Sachsen-Anhalt

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