Liebe Freunde, liebe Besucher,
Frau Dr. Michl vom Hauttumorzentrum Halle organisierte gemeinsam mit Frau Prof. Al-Ali, Direktorin des Krukenbergkrebszentrums Halle, den 1. Patiententag am Universitätsklinikum Halle. Damit wurde ein neues Format geschaffen, das Patienten, Angehörigen, Ärzte und weiteren Fachleuten die Möglichkeit bietet, ins Gespräch zu kommen und sich auszutauschen.
Ich durfte an diesem besonderen Tag einen Vortrag halten zum Thema: „Was bedeutet Selbsthilfe? Kaffeeklatsch oder doch viel mehr?“. Anhand unserer Selbsthilfegruppe für Leukämie- und Lymphompatienten Halle konnte ich aufzeigen, was Selbsthilfe tatsächlich leisten kann. Sie ist eben nicht nur ein lockerer Austausch, sondern bietet Unterstützung, Aufklärung und vielfältige Aktivitäten, die Patienten und ihre Familien stärken.
Ein ganz kleiner Einblick in unsere Arbeit:
- Typisierungsaktionen zur Unterstützung von hämatologischen Patienten
- unsere Nähgruppe, die Gemeinschaft schafft und kreative Projekte verwirklicht
- Vorträge bei Patienten- und Ärztekongressen
- Umfragen, um die Bedarfe von Betroffenen sichtbar zu machen
- Mitglied in verschiedenen Organisationen wie z.B. All-Can zu sein. Es ist eine weltweite Initiative, die sich zum Ziel gesetzt hat, sich um die Lebensqualität von onkologischen Patienten zu kümmern.
Außergewöhnlich ist, dass wir auch disziplinübergreifend arbeiten und dadurch Brücken zwischen Medizin, Sozialem und Ehrenamt schlagen.
Einen wichtigen inhaltlichen Beitrag lieferte außerdem Sven Weise, Geschäftsführer der Sächsischen Krebsgesellschaft (SAKG). Er beleuchtete die zahlreichen sozialrechtlichen Herausforderungen, die Patienten beschäftigen, vom Grad der Behinderung über Erwerbsminderungsrente und Krankengeld bis hin zu Fragen rund um die Rehabilitation.
Ebenso waren mehrere Mitglieder einer Haut-Selbsthilfegruppe aus Dresden angereist, um anschaulich zu berichten, welche vielfältigen Vorteile eine Selbsthilfegruppe mit sich bringt. Angefangen von gegenseitiger Unterstützung über Wissensaustausch bis hin zum Gefühl, mit den eigenen Sorgen nicht allein zu sein. Darüber hinaus gaben zwei Hautkrebspatienten aus Halle sehr persönliche Einblicke in ihren Krankheitsverlauf. Sie schilderten eindrucksvoll, wie sie mit ihrer Erkrankung umgehen und machten deutlich, welch zentrale Rolle eine vertrauensvolle und harmonische Arzt-Patienten-Kommunikation bzw. der liebevolle Kontakt zu den Schwestern für den gesamten Behandlungsprozess spielt.
Fazit:
Dieser erste Patiententag hat gezeigt, wie wichtig es ist, medizinische Expertise und Selbsthilfe miteinander zu verbinden. Das Zusammenspiel von Information, Austausch und gegenseitiger Unterstützung macht die Veranstaltung zu einem wertvollen Angebot für alle Beteiligten.
Eure Simone