Noch immer erleiden viele Patienten mit multiplem Myelom einen Rückfall
Die erste Therapie beim neu diagnostizierten multiplen Myelom verfolgt vor allem das Ziel, die Krankheit so schnell wie möglich zum Stillstand zu bringen. Dies kann den weiteren Verlauf günstig beeinflussen. Doch trotz inzwischen guter Fortschritte lässt sich ein Rückfall in den meisten Fällen nicht verhindern. Das geht aus einem zusammenfassenden Artikel im Deutschen Ärzteblatt hervor.
Grundsätzlich, so der Bericht, müsse eine Therapie beim multiplen Myelom nur dann eingeleitet werden, wenn bestimmte Symptome auftreten: Zu viele krankhafte Plasmazellen im Knochenmark oder bestimmte Eiweiße im Blut oder Urin, erhöhtes Kalzium im Blut, Funktionsstörungen der Niere, Blutarmut (Anämie) oder Knochenläsionen. In diesem Fall wird entschieden, ob eine autologe Stammzelltransplantation möglich ist, bei der ein Patient eigene, zuvor entnommene, gesunde Stammzellen erhält. Vor der Stammzelltransplantation werden die kranken Knochenmarkszellen durch eine Hochdosischemotherapie zerstört. Bei Patienten, bei denen eine Stammzelltransplantation nicht möglich ist, wird eine Chemotherapie mit bestimmten zellzerstörenden Wirkstoffen durchgeführt.
Bei 50 bis 70 Prozent der Patienten mit neu diagnostiziertem Myelom spricht die Therapie gut an, Mediziner sprechen von einer „Remission“. Dennoch erleiden mehr als 90 Prozent der Patienten im Laufe der Zeit einen Rückfall oder ein Fortschreiten der Krankheit. Tritt dieser Fall ein, stehen neben der Chemotherapie neuartige Therapien zur Verfügung wie Antikörper oder Tyrosinkinasehemmer. In ausgewählten Fällen ist eine zweite Hochdosischemotherapie mit anschließender Stammzelltransplantation möglich. Vor allem bei jungen Patienten kann sogar eine potenziell heilende autologe Stammzelltransplantation in Erwägung gezogen werden, bei der Stammzellen von einem gesunden Spender übertragen werden. Sie ist allerdings mit hohen Risiken verbunden, weshalb sie bevorzugt im Rahmen klinischer Studien durchgeführt werden sollte.
Quelle:
https://www.krebsgesellschaft.de