Beide wirken gleichermaßen gut, wenn sie als Ersttherapie angewendet werden.
Zwei Tyrosinkinasehemmer der zweiten Generation, Dasatinib und Nilotinib, sind bei chronischer myeloischer Leukämie (CML) in der chronischen Phase gleichermaßen gut für eine Ersttherapie geeignet. Das geht aus den Ergebnissen einer Studie in der Fachzeitschrift Cancer hervor.
In der Studie wurden die beiden Wirkstoffe bei Patienten mit CML in der chronischen Phase direkt miteinander verglichen - jeweils 87 Patienten erhielten als erste Therapie nach der Diagnosestellung Dasatinib oder Nilotinib. Und beide Tyrosinkinasehemmer erwiesen sich als wirksam. Als Maß für die Effizienz der Therapie dient der sogenannte BCR-ABL-Wert. CML wird meist durch eine Veränderung auf dem Chromosom 22, dem Philadelphia-Chromosom (BCR-ABL), hervorgerufen. Diese aktiviert eine bestimmte Tyrosinkinase, wodurch sich weiße Blutkörperchen, die sogenannten Leukozyten, ungehemmt vermehren. Wird die Tyrosinkinase durch die entsprechenden Hemmstoffe geblockt, lässt sich der Krankheitsprozess aufhalten. Als ein optimales Ansprechen auf die Therapie gelten BCR-ABL-Werte von höchstens 10%.
Dies gelang in der Studie bei 93 Prozent der Patienten mit Dasatinib und 94 Prozent mit Nilotinib innerhalb von drei Monaten. Auch nach einem und drei Jahren waren die Erfolgswerte beider Therapien vergleichbar. Die Wahrscheinlichkeit, nach drei Jahren keinen weiteren Krankheitszwischenfall erlebt zu haben, betrug 89 Prozent unter Dasatinib und 87 Prozent unter Nilotinib, das Gesamtüberleben 99 und 93 Prozent. Es konnten keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen den Therapien festgestellt werden. Therapieunterbrechungen kamen in beiden Gruppen bei jeweils knapp einem Fünftel der Patienten vor.
Nach Ansicht der Studienautoren seien beide Tyrosinkinasehemmer gleichermaßen gut für die Ersttherapie bei chronischer myeloischer Leukämie in der chronischen Phase geeignet und sollten als Standardtherapie eingestuft werden.
Quelle:
https://www.krebsgesellschaft.de