Boston - Der Checkpoint-Inhibitor Ipilimumab, der die Immunabwehr gegen Krebszellen wiederherstellt, könnte eine Therapieoption für Patienten mit Lymphomen und Leukämien sein, bei denen es nach einer hämatopoetischen Stammzelltherapie zu einem Rezidiv gekommen ist. Die Immuntherapie mit Ipilimumab hat in einer klinischen Studie im New England Journal of Medicine (2016; 375:143-53) die Immunabwehr durch die T-Zellen des Transplantates verstärkt, ohne eine riskante Graft-versus-Host-Reaktion auszulösen.
Eine Stammzell-Transplantation kann bei vielen hämatologischen Tumoren eine langfristige Remission oder sogar eine Heilung bewirken. Einen wesentlichen Anteil am Therapieerfolg haben die T-Zellen des Spenders. Sie attackieren in einer Graft-versus-Malignancy-Reaktion die wenigen Krebszellen, die die vorbereitende Chemotherapie überlebt haben und zum Ausgangspunkt für ein Rezidiv werden könnten. Dieses Rezidiv erleiden dennoch etwa ein Drittel der Patienten, die dann eine ungünstige Prognose haben. Eine mögliche Ursache ist ein "Immunescape": Die Krebszellen setzen dabei Substanzen frei, die T-Zellen von einem Angriff auf sie abhalten.
Eine Möglichkeit, das „Immunescape" zu überwinden, besteht in der Behandlung mit dem Checkpoint-Inhibitor Ipilimumab. Der Antikörper blockiert den Rezeptor CTLA-4 und löst dadurch eine Bremse im Immunsystem. Die Krebszellen werden verstärkt attackiert, was beim malignen Melanom, zu dessen Behandlung Ipilimumab seit 2011 zugelassen ist, häufig zum Therapieerfolg führt.
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