Sogenannte schwelende Myelome, die keine Symptome verursachen, müssen nicht behandelt werden. In einer Studie wurde untersucht, wie oft sie bei der Diagnose vorkommen.
Nur wenige epidemiologische Daten existieren bislang zum sogenannten "schwelenden" Myelom. Nun berichteten Wissenschaftler auf der diesjährigen Jahrestagung der American Society of Oncology in Chicago über ihre Beobachtungen zur Häufigkeit und dem Verhalten dieser Erkrankung.
Sogenannte smouldering (schwelende) Myelome verursachen keine Krankheitssymptome und gelten deshalb als nicht behandlungsbedürftig. Immer wieder diskutieren Experten darüber, wann der optimale Zeitpunkt für den Beginn einer Therapie erreicht ist. In die Analyse der jetzigen Studie flossen die Daten von mehr als 86.300 Patienten ein, die zwischen 2003 und 2011 die Diagnose multiples Myelom erhalten hatten. Die Hälfte der Patienten war bei der Diagnose 67 Jahre oder älter. In rund 14 Prozent der Fälle fand sich ein schwelendes Myelom. Das mediane Lebensalter bei der Diagnose und der Anteil schwelender Myelome änderten sich im untersuchten Zeitraum nicht.
Ein schwelendes Myelom fand sich häufiger bei älteren Patienten, afroamerikanischen Patienten, Patienten mit geringerer Schulbildung sowie Patienten, die weniger Begleiterkrankungen aufwiesen. Dabei wurde die Diagnose an Universitätskliniken und nicht-akademischen Kliniken gleichermaßen häufig gestellt. Die Hälfte der Patienten mit schwelendem Myelom war nach gut 63 Monaten noch am Leben, bei den Patienten mit aktivem Myelom war dies bei 33 Monaten der Fall.
Etwa eines von sieben multiplen Myelomen sei bei der Diagnose noch schwelend, so die Zusammenfassung der Studienautoren.
Quelle:
https://www.krebsgesellschaft.de