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Antikörpertherapie bei multiplem Myelom

Wenn bei Patienten mit neu diagnostiziertem multiplem Myelom eine Stammzelltransplantation nicht in Frage kommt, kann zur bisherigen Standardtherapie ein Antikörper hinzugefügt werden.

Bei Patienten mit neu diagnostiziertem multiplem Myelom, für die eine Stammzelltransplantation nicht geeignet ist, können mit einer Kombination aus den Chemotherapeutika Bortezomib und Melphalan plus Prednison behandelt werden. Wenn dieser Kombination noch der Antikörper Daratumumab hinzugefügt wird, kann die Krankheit länger zum Stillstand gebracht werden, wie sich in einer Studie zeigte, die in der Fachzeitschrift New England Journal of Medicine veröffentlicht wurde.

Der Antikörper Daratumumab bindet sich an das Glykoprotein CD38, das auf den kranken Zellen verstärkt ausgebildet wird, und zerstört die Zellen. Er hatte sich bereits bei Patienten mit Myelom bewährt, die einen Krankheitsrückfall erlebten oder bei denen sich die bisherige Therapie als unwirksam herausgestellt hatte. Nun wurde seine Effizienz bei 706 Patienten getestet, die die Diagnose multiples Myelom neu erhalten hatten, aber für eine Stammzelltransplantation nicht in Frage kamen. Sie wurden stattdessen mit neun Zyklen Bortezomib, Melphalan und Prednison mit oder ohne Daratumumab behandelt.

Nach 18 Monaten war die Krankheit bei knapp 72 Prozent der Patienten in der Daratumumabgruppe nicht weiter vorangeschritten, in der Kontrollgruppe war dies bei 50 Prozent der Fall. Neun von zehn Patienten in der Daratumumabgruppe und sieben von zehn Patienten in der Kontrollgruppe hatten auf die Therapie angesprochen. Das Risiko dafür, dass die Krankheit weiter voranschreitet oder dass sie tödlich wird, war in der Daratumumabgruppe signifikant geringer. Bei knapp einem Fünftel der Patienten in der Daratumumabgruppe war auch keine minimale Restkrankheit mehr zu finden – ein Parameter, der für einen langen Krankheitsstillstand spricht.

Unter der Behandlung mit Daratumumab traten häufiger Infektionen Grad 3 oder 4 auf, was jedoch nicht häufiger zu einem Abbruch der Therapie führte.

Quelle:

https://www.krebsgesellschaft.de/

 

© 2016 Selbsthilfegruppe für Leukämie- und Lymphompatienten Halle (Saale) / Sachsen-Anhalt

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