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Erhöhtes Risiko für akute Leukämie oder myelodysplastisches Syndrom

Die Neigung, an akuter Leukämien oder einem myelodysplastischen Syndrom zu erkranken, kann vererbt werden. Eine solche familiäre Belastung rechtzeitig zu erkennen, kann hilfreich sein.

Bei akuten Leukämien und myelodysplastischen Syndromen kann eine erblich bedingte Neigung vorliegen. Zu oft noch wird dies, gerade wenn die Erkrankung erst im Erwachsenenalter ausbricht, verkannt, worauf Wissenschaftler in einem Artikel im Deutschen Ärzteblatt hinweisen.

In bis zu zehn Prozent der Fälle besteht bei akuten Leukämien und myelodysplastischen Syndromen eine erbliche Neigung. Myelodysplastische Syndrome (MDS) umfassen Erkrankungen des Knochenmarks, bei denen zu wenige funktionstüchtige Blutzellen gebildet werden. Das Resultat ist ein Mangel an gesunden roten Blutkörperchen (Erythrozyten), weißen Blutkörperchen (Leukozyten) und Blutplättchen (Thrombozyten) im Blut. Die einzelnen Formen myelodysplastischer Syndrome unterscheiden sich hinsichtlich ihres Verlaufs, der Behandlungsmöglichkeiten und des Risikos, in eine akute myeloische Leukämie (AML) überzugehen.

Die Variationsbreite der den vererbbaren Neigungen für akute Leukämien und MDS-Erkrankungen zugrundeliegenden Ursachen ist groß, unterschiedlichste Krankheitsbilder und Faktoren können vorliegen, etwa Störungen der DNA-Reparaturmechanismen, Mutationen in bestimmten Genen, Instabilitäten in den Genen und andere. Daraus resultiert ein erhöhtes Risiko, im Lebensverlauf an einer akuten Leukämie oder einem MDS zu erkranken, aber auch ein generell erhöhtes Krebsrisiko ist in bestimmten Fällen möglich. Auch variieren die Höhe des Erkrankungsrisikos, das bevorzugte Lebensalter, in dem solche Erkrankungen auftreten, und die Art und Weise, wie sich die Krankheit bemerkbar macht.

Wenn eine erbliche bedingte Neigung für akute Leukämie oder MDS erkannt wird, können die Betroffenen in einem spezialisierten Zentrum beraten und regelmäßig untersucht werden, um einen eventuellen Krankheitsausbruch rechtzeitig zu bemerken. Mitunter lohnt es, auch enge Verwandte regelmäßig zu untersuchen, da auch bei ihnen eine erhöhte Neigung für die Erkrankungen bestehen kann. Darüber hinaus hat das Wissen darum, dass eine erblich bedingte Neigung vorliegt, mitunter Einfluss auf die Art der Therapie, etwa bei der Entscheidung für eine Stammzelltransplantation.

Quelle:

https://www.krebsgesellschaft.de/

 

© 2016 Selbsthilfegruppe für Leukämie- und Lymphompatienten Halle (Saale) / Sachsen-Anhalt

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