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Wie entsteht eine altersbedingte Leukämie?

Leipziger und Dresdner Mediziner untersuchen gemeinsam Veränderungen der Knochenmarknischen im Alter. Ihr Ziel: Mehr Erkenntnisse zum Entstehen einer altersbedingten Leukämie.

LEIPZIG. Den Einfluss der sogenannten Knochenmarknischen bei der Entstehung einer altersbedingten Leukämie wird in einer dreijährigen Studie gemeinsam mit Dresdner Kollegen untersucht, teilt die Universitätsklinik Leipzig (UKL) mit. Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) fördert diese mit 1,2 Millionen Euro, heißt es in der Mitteilung.

Untersucht werden 356 Patienten. Neben Leipzig und Dresden sind maßgeblich die Uniklinika in München und Forschergruppen aus Frankfurt beziehungsweise Mainz an der Untersuchung beteiligt.

Die Knochenmarknischen könne man auch als „Nest der Stammzellen“ bezeichnen. „Dieses ‚Nest‘ und seine Bestandteile sind in letzter Zeit immer stärker als Treiber von Blutkrebs erkannt worden“, wird Professor Uwe Platzbecker, Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik I, UKL, in der Mitteilung zitiert. „Wir wollen verstehen, wie Blutkrebs entsteht, indem wir alle Komponenten des Nests analysieren und untersuchen, wie sie sich im Alter verändert haben“.

Dazu werden präleukämische Patienten, bei denen die Blutbildung aus Stammzellen nachhaltig gestört ist, mit einer Kontrollgruppe älterer, aber blutgesunder Menschen verglichen und über die nächsten drei Jahre regelmäßig kontrolliert. Letztere werden neben Dresden auch am Standort Leipzig rekrutiert und stellen ihr Knochenmark aus ersetzten Hüften oder Knien für die geplanten Untersuchungen der Knochenmarknische zur Verfügung.

In diesem „Nest“ stehen Blutstammzellen auch in engem Kontakt zu den Knochenzellen. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit in der Studie ermögliche es nun, die Auswirkungen alternder Blutstammzellen auf den Knochen genauer zu untersuchen, so die UKL. Die Knochengesundheit werde bei den älteren Patienten mit Krebserkrankungen bislang selten beachtet, erklärt Professor Lorenz Hofbauer, Direktor des UniversitätsCentrums für Gesundes Altern und des Bereichs Endokrinologie und Diabetologie am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden.

Mit den Untersuchungen wolle man verstehen, ob „eine Knochen schützende Therapie neben starkem Knochen auch für eine bessere Knochenmarkfunktion sorgen könnte“, so die Einschätzung des Dresdner Experten. Die gewonnenen Erkenntnisse der Studie könnten in Zukunft dabei helfen, das Risiko für die Entwicklung einer altersbedingten Leukämie besser einschätzen zu können und gegebenenfalls vorzubeugen.

Quelle:

https://www.aerztezeitung.de/

 

© 2016 Selbsthilfegruppe für Leukämie- und Lymphompatienten Halle (Saale) / Sachsen-Anhalt

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