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Neuer Wirkstoff bei voranschreitender AML

Liegt eine bestimmte genetische Veränderung in den Leukämiezellen vor, können die Aussichten durch den Einsatz einer zielgerichteten Substanz im Vergleich zur Chemotherapie verbessert werden.

Wenn eine akute myeloische Leukämie (AML) nach einer Therapie zurückkehrt bzw. nicht darauf anspricht, sind die Aussichten meist nicht besonders gut: Das Rückfallrisiko ist dann nach einer erneuten Chemotherapie meist hoch, oft spricht die Krankheit gar nicht mehr darauf an. Dies gilt umso mehr, wenn eine bestimmte genetische Veränderung, eine sogenannte FLT3-Längenmutation (FLT3 internal tandem duplication, FLT3-ITD-positiv) vorliegt. Für diesen Fall gibt es jetzt eine Therapie mit einem selektiven Typ II FLT3-Blocker, durch die sich die Prognose für die Betroffenen verbessern kann. Wissenschaftler berichteten in der Fachzeitschrift Lancet Oncology über gute Ergebnisse mit dem Wirkstoff in einer klinischen Phase III-Studie.

152 Krankenhäuser und Krebszentren in 19 Ländern beteiligten sich an der Studie. Teilnehmer waren 367 Patienten ab 18 Jahren, bei denen die FLT3-ITD-positive AML nach einer Standardtherapie mit oder ohne allogene Stammzelltransplantation zurückkehrte. Sie erhielten nun eine Therapie mit dem FLT3-Hemmer oder eine Chemotherapie. Die Beobachtungszeit betrug rund zwei Jahre. Dabei zeigte sich ein längeres Gesamtüberleben für die Patienten, die mit dem FLT3-Hemmer behandelt worden waren. Wie in der Chemotherapiegruppe auch traten unter der Therapie mit dem FLT3-Blocker zahlreiche, teils schwere Nebenwirkungen auf, die nach Aussage der Studienautoren insgesamt gut behandelt werden konnten.

Patienten mit rasch voranschreitender AML, die eine ungünstige Prognose aufweisen, weil die Krankheit trotz Therapie zurückkehrt, können, sofern eine FLT3-Längenmutation vorliegt, aussichtsreich mit einem FLT3-Blocker anstelle einer Chemotherapie behandelt werden, so die Auffassung der Studienautoren.

Quelle:

https://www.krebsgesellschaft.de/

 

© 2016 Selbsthilfegruppe für Leukämie- und Lymphompatienten Halle (Saale) / Sachsen-Anhalt

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