In einer ersten Studie sprechen Patienten mit Rückfall bei CLL auf eine neue Kombinationstherapie gut an.
Wird ein Wirkstoff, der die sogenannte Bruton-Tyrosinkinase hemmt (BTK-Hemmer), mit einem Wirkstoff, der den natürlichen Zelltod (Apoptose) begünstigt, kombiniert, können Patienten mit chronischer lymphatischer Leukämie (CLL) profitieren, die einen Krankheitsrückfall erlebt haben oder auf andere Therapien gar nicht erst ansprechen. Das zeigen die Ergebnisse einer Studie in der Fachzeitschrift Journal of Clinical Oncology.
Die Teilnehmer der Studie hatten aufgrund der CLL-Erkrankung bereits bis zu sechs Therapien hinter sich, aber (immer wieder) einen Rückfall erlitten oder nicht darauf angesprochen. Nun wurden sie zunächst mit dem BTK-Hemmer behandelt, nach einigen Wochen kam der Wirkstoff, der den natürlichen Zelltod begünstigt, hinzu. Bei der Hälfte der mit der Kombinationstherapie behandelten Patienten konnte die CLL zwölf Monate und länger zum Stillstand gebracht werden: Minimale Restkrankheit, bei der noch kranke Zellen im Blut nachweisbar sind, fand sich bei diesen Patienten über den Zeitraum nicht. Bei gut einem Drittel der Patienten war die sogenannte minimale Restkrankheit sogar im Knochenmark erreicht. Insgesamt sprachen rund 90 Prozent der Patienten auf die Therapie an.
Nachdem die Hälfte der Patienten gut 21 Monate lang beobachtet worden war, war die Krankheit nur bei einem von ihnen wieder vorangeschritten. Alle Patienten waren zu diesem Zeitpunkt noch am Leben. Die Ergebnisse, so die Schlussfolgerung der Studienautoren, stimmten hoffnungsvoll, da eine große Anzahl von Patienten auf die Therapie gut bis sehr gut angesprochen habe und diese sich im Großen und Ganzen auch gut verträglich gezeigt habe. Nun müsse in einer größeren Studie untersucht werden, ob durch die Kombinationsbehandlung bei einem entsprechend großen Anteil von Patienten tatsächlich fehlende minimale Restkrankheit erreicht werden kann, sodass diese Patienten vorübergehend womöglich sogar auf weitere Therapien verzichten könnten.
Quelle:
https://www.krebsgesellschaft.de/