Es kann von Vorteil sein, in den ersten Wochen der Therapie bei neu diagnostiziertem multiplem Myelom eine Infektionsprophylaxe mit einem Antibiotikum durchzuführen.
Oft erleben Patienten mit multiplem Myelom im Krankheitsverlauf schwere Infektionen, die lebensbedrohlich werden können. Vor allem in den ersten Monaten nach der Diagnosestellung ist das Risiko erhöht, so lange, bis die Krankheit auf eine Therapie anspricht und damit unter Kontrolle kommt. Zur Vorbeugung von Infektionen kann es deshalb offenbar helfen, in den ersten Wochen der Krebstherapie eine zusätzliche Behandlung mit Antibiotika durchzuführen. Das geht aus den Ergebnissen einer Studie in der Fachzeitschrift Lancet Oncology hervor.
An der Studie nahmen 977 Patienten ab 21 Jahren mit neu diagnostiziertem multiplem Myelom teil. Sie erhielten eine Therapie mit entweder einem Antibiotikum oder einem Scheinmedikament (Placebo), die innerhalb von 14 Tagen nach Beginn der Myelomtherapie gestartet und zwölf Wochen lang durchgeführt wurde. Tatsächlich konnte durch die zusätzliche Antibiotikatherapie gegenüber Placebo die Zahl von Fieberepisoden in den ersten zwölf Wochen gesenkt werden. Und auch die Zahl der Todesfälle ging in dieser Zeit infolge der Antibiotikatherapie zurück.
Die Studienergebnisse zeigten, dass eine vorbeugende Antibiotikatherapie während der ersten zwölf Wochen nach Therapiebeginn bei neu diagnostiziertem multiplem Myelom die Zahl an Fieberepisoden und Todesfällen senken könne, so die Schlussfolgerung der Studienautoren. Ob es sinnvoll sei, die antibiotische Prophylaxe über den Zeitraum von zwölf Wochen hinaus auszudehnen, müsse in weiteren Studien untersucht werden.
Quelle:
https://www.krebsgesellschaft.de/