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CAR-T-Zell-Therapie auf dem Weg in die Routine

Die CAR-T Zelltherapie wurde in der Europäischen Union für Patienten mit lebensbedrohlichen Blutkrebserkrankungen wie dem Diffusen großzelligen B-Zell-Lymphom zugelassen. Diese zu den Non-Hodgkin-Lymphomen (NHL) gehörende Erkrankung macht über 30% der weltweit diagnostizierten NHL aus.

Seit einem Jahr kooperiert Novartis Deutschland mit dem Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie in Leipzig. Dieses Institut verfügt über die notwendigen Laboratorien für die aufwändige Produktion der CAR-T- Zellen aus den T-Lymphozyten des vom Lymphom betroffenen Patienten. Die Herstellung erfordert sehr gut ausgebildetes Personal, sterile Bedingungen in Reinräumen mit einer Laminar Air Flow-Sicherheitswerkbank, in der die Abluft gefiltert wird.

Die T-Lymphozyten werden dem Patienten durch Leukapherese entnommen und zu CAR-T-Zellen umgewandelt. Dafür wird ein chimärer Antigen-Rezeptor (CAR) in die Membran integriert. Der Rezeptor für dieses Verfahren, Tisagenlecleucel (Kymriah®), besteht aus einem Antikörper gegen das CD 19-Oberflächenantigen von B-Zellen und der intrazellulären Signaltransduktionsdomäne von T-Lymphozyten. Hat der CAR-Zell-Rezeptor an sein Antigen angedockt, wird die Signaleinheit der T-Zelle aktiviert. Das führt zum Zelltod der gebundenen Tumorzelle.

Die im Labor hergestellten CAR-T-Zellen werden in Zellkultur kultiviert. Vor der Reinfusion der Zellen wird das Immunsystem (u. a. die Leukozyten) des Patienten durch eine Chemotherapie zur nicht-myeloablativen Lymphodepletion vorrübergehend dezimiert, um die Wirksamkeit der Therapie zu verstärken. Im nächsten Schritt werden die CAR-T-Zellen transfundiert. Im Blut des Patienten expandieren die CAR-T-Zellen. Ihre Anzahl kann bis zu 1.000-fach gegenüber der Zahl applizierter CAR-T Zellen ansteigen. Sie können im peripheren Blut und im Knochenmark für 6 Monate und länger persistieren.

Prinzipiell können auch CAR-T-Zellen mit Antikörpern gegen andere spezifische Tumormarker für die Therapie konstruiert werden, wenn sich diese Antigene auf der Oberfläche der Tumorzellen befinden. Ob die Strategie auch bei soliden Tumoren zum Erfolg führt, ist noch unklar. Dazu besteht noch erheblicher Forschungsbedarf.

Bisher sind in Deutschland 15 Kliniken in der Lage, die Therapie durchzuführen. Das Produkt CAR-T-Zellen ist für die Krankenkassen eine neue Therapieform, doch hat der GKV-Spitzenverband mit Novartis einen Erstattungsbetrag verhandelt.

Quelle:

https://www.journalonko.de/

 

© 2016 Selbsthilfegruppe für Leukämie- und Lymphompatienten Halle (Saale) / Sachsen-Anhalt

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