Die Kombination von Immuntherapie und Bcl-2-Hemmer wirkt bei schwer vorerkrankten Patienten gut und ist verträglich.
Eine Kombination aus Immuntherapie und Bcl-2-Hemmer ist bei Patienten mit chronischer lymphatischer Leukämie (CLL), die noch an weiteren Erkrankungen leiden und nicht allzu belastbar sind, in der Erstbehandlung eine wirksame und verträglichere Alternative zur Chemoimmuntherapie. Dies zeigen die Vierjahresdaten der Phase-III-Studie CLL14 der Deutschen CLL Studiengruppe, die auf der diesjährigen Tagung der European Hematology Association EHA vorgestellt wurden.
An der Studie nahmen 432 Patienten mit CLL teil, die bis dahin noch keine Therapie erhalten hatten. Sie wurden mit einer Kombination aus Immuntherapie und Bcl-2-Hemmer oder einer Kombination von Chemo- und Immuntherapie behandelt. Nach einer Beobachtungszeit von knapp viereinhalb Jahren war das Überleben, ohne dass die Krankheit weiter vorangeschritten war, in der Immuntherapie-Bcl-2-Hemmer-Gruppe signifikant besser als in der Gruppe mit Chemo-Immuntherapie. Das Vier-Jahresüberleben ohne dass die Krankheit weiter voranschritt, war in der Immuntherapie-Bcl-2-Hemmer-Gruppe nach vier Jahren rund doppelt so hoch. Die Vorteile wurden in allen Risikogruppen beobachtet, darunter auch bei Patienten mit bestimmten Veränderungen (Mutationen) in den Tumorgenen. Während in der Chemo-Immuntherapiegruppe die Krankheit im Beobachtungszeitraum in 122 Fällen weiter vorangeschritten war, geschah dies in der Immuntherapie-Bcl-2-Hemmer-Gruppe nur in 35 Fällen. Und auch die Zeit, bis die nächste Therapie verabreicht werden musste, war in der Immuntherapie-Bcl-2-Hemmer-Gruppe signifikant länger.
Damit, so die Interpretation der Studienautoren, habe sich die Kombination von Immuntherapie und Bcl-2-Hemmer auch längerfristig als gut wirksame und verträgliche Therapieoption bei Patienten mit CLL, die noch an weiteren Erkrankungen leiden, bewährt: Das Überleben, ohne dass die Krankheit weiter voranschreitet, könne signifikant verlängert werden. Im Gesamtüberleben wurden bislang keine Unterschiede zwischen den Gruppen beobachtet. Möglicherweise war der Beobachtungszeitraum dafür noch zu kurz.
Quelle:
https://www.krebsgesellschaft.de/