In Europa wurde die erste zellbasierte Gentherapie für die Behandlung von Patienten mit multiplem Myelom zugelassen.
Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hat die erste zellbasierte Gentherapie für die Behandlung von Patienten mit multiplem Myelom zugelassen. Eingesetzt werden darf sie künftig bei Patienten mit wiedergekehrtem und nicht ansprechendem multiplem Myelom, die bereits mindestens drei Therapien hinter sich haben, darunter eine Therapie mit Immunmodulatoren, einem Proteasomhemmer und einem Anti-CD38-Antikörper, und deren Erkrankung seit der letzten Therapie wieder vorangeschritten ist.
Bei der neuen Therapie mit Idecabtagen-Vicleucel (Ide-cel) handelt es sich um eine genetisch modifizierte, autologe, chimäre Antigen-Rezeptor (CAR)-T-Zell-Immuntherapie. Sie wirkt gegen BCMA, ein Eiweiß, das auf den Zellen von multiplen Myelomen vorkommt. Der neue Wirkstoff bindet an BCMA und führt zum Untergang der Krebszellen.
Die jetzt erfolgte Zulassung basiert auf den Ergebnissen einer Phase II-Studie, in der stark vorbehandelte Patienten die neue Therapie erhalten hatten. Mehr als zwei Drittel der Patienten sprachen auf die Behandlung an und erreichten einen Rückgang der Erkrankung, der im Durchschnitt elf Monate lang anhielt. Bei einem Drittel der Patienten verschwand das multiple Myelom zunächst sogar vollständig (komplette Remission), minimale Restkrankheit war bei ihnen nicht mehr nachweisbar. Nach einem Jahr waren in der Studie noch fast 80 Prozent aller Patienten am Leben. Die Studie dauert derzeit noch an.
Quelle:
https://www.krebsgesellschaft.de/