Die Überlebensaussichten nach dem Eingriff haben sich in den vergangenen Jahrzehnten deutlich verbessert.
Das Langzeitüberleben nach einer allogenen Blutstammzell- bzw. Knochenmarktransplantation aufgrund einer Leukämie oder eines Lymphoms hat sich in den letzten Jahrzehnten deutlich verbessert. Das zeigen die Ergebnisse einer Kohortenstudie, die in der Fachzeitschrift JAMA Oncology veröffentlicht wurden.
Bei der allogenen Stammzelltransplantation wird das erkrankte Knochenmark des Patienten durch eine intensive Chemotherapie zerstört und durch gesunde Blutstammzellen eines geeigneten Spenders ersetzt. In der Studie wurden die Daten von 4.741 Personen untersucht, die nach einer allogenen Stammzelltransplantation mindestens zwei Jahre überleben. Sie erhielten die Therapie zwischen 1974 und 2014. Bei der Analyse bildeten die Forscher drei Gruppen: Die zwischen 1974 und 1989 transplantierten, die zwischen 1990 und 2004 transplantierten und die zwischen 2005 und 2014 transplantierten Patienten. Zum Zeitpunkt der Transplantation waren die Patienten zwischen wenigen Monaten und 75 Jahren alt.
Nachdem die rückfallbedingte Sterblichkeit nach der Stammzelltransplantation anfangs anstieg, erreichte sie nach zehn Jahren ein Plateau. Die nicht-rückfallbedingte Sterblichkeit hingegen stieg auch nach zehn Jahren noch weiter an. Die häufigsten nicht-rückfallbedingten Todesursachen waren Infektionen, zweite Krebserkrankungen, Herzkreislauferkrankungen und Lungenerkrankungen.
Im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung hatten die Stammzelltransplantierten auch nach 30 Jahren noch eine erhöhte Sterblichkeit, sie verloren im Durchschnitt knapp neun Lebensjahre gegenüber ihren Altersgenossen, die keine Stammzelltransplantation erhalten mussten. Jedoch ging diese allgemeine Sterblichkeit im Laufe der Zeit zurück. Und so verloren die zwischen 2005 und 2014 Transplantierten beispielsweise „nur“ noch durchschnittlich rund vier Lebensjahre im Vergleich zu ihren Altersgenossen, während es bei den zwischen 1974 und 1989 Transplantierten im Durchschnitt noch rund zehn Lebensjahre gewesen waren.
Besonders stark war der Rückgang der Sterblichkeit bei Patienten, die bei der Stammzelltransplantation jünger als 18 Jahre waren. Nach Ansicht der Studienautoren seien weitere Anstrengungen darum, Krankheitsrückfälle, aber auch Infektionen, zweite Krebserkrankungen, Herzkreislauferkrankungen und Lungenerkrankungen bei Stammzelltransplantierten zu vermeiden, lohnenswert, um die allgemeine Sterblichkeit der Betroffenen zu senken und das Langzeitüberleben weiter zu verbessern.
Quelle:
https://www.krebsgesellschaft.de/