Bei vielen Krebsarten ist ein Rückgang der Sterblichkeit zu verzeichnen.
In den letzten dreißig Jahren ist in Europa die Sterblichkeit an Krebserkrankungen gesunken. Zwar nahm die absolute Zahl an Krebstodesfällen zu, doch die Sterberaten gingen zurück. Das zeigen die Ergebnisse einer Forschergruppe in der Fachzeitschrift Annals of Oncology.
Die Forscher untersuchten den Zusammenhang von Krebsfällen und Sterberaten in der EU als Ganzes sowie in einzelnen Ländern wie Frankreich, Deutschland, Italien, Polen, Spanien und Großbritannien für die Jahre 1989 bis 2022. Für das Jahr 2022 sagten sie mithilfe ihrer Modellrechnung 1.269.200 Krebstodesfälle innerhalb der EU voraus. Seit 2017 konnten sie damit einen Rückgang der altersbereinigten Todesfälle um sechs Prozent bei Männern und vier Prozent bei Frauen verzeichnen. Todesfälle wegen Lungenkrebs gingen bei Männern sogar um zehn Prozent zurück. Die Zahl der Todesfälle an Lungenkrebs bei Frauen, die in den vergangenen Jahren stetig nach oben gegangen war, stagnierte.
Für Magenkrebs, Darmkrebs, Brustkrebs und Prostatakrebs konnten die Forscher einen substanziellen Rückgang bei den Todeszahlen beobachten. Anders für Bauchspeicheldrüsenkrebs – hier blieb die Sterblichkeit offenbar gleich, bei Frauen entwickelte sich Bauchspeicheldrüsenkrebs in der EU mittlerweile zur dritthäufigsten krebsbedingten Todesursache und überholte Brustkrebs. Auch Leukämie und Eierstockkrebs forderten in den letzten Jahren weniger Todesfälle.
Lungen- und Darmkrebs blieben die häufigsten krebsbedingten Todesursachen und haben einen Anteil von mehr als 30 Prozent an allen knapp 400.000 Krebstodesfällen, die für 2022 in Europa vorausgesagt werden.
Damit, so die Feststellung der Studienautoren, sei die Sterblichkeitsrate an Krebs in Europa in den letzten Jahren gesunken und werde auch im Jahr 2022 weiter zurückgehen. Erfreulich sei die Entwicklung bei Lungenkrebs: Auch bei Frauen sei nun kein weiterer Anstieg der Sterblichkeit mehr zu verzeichnen. Dies liege womöglich daran, dass der Trend zum Rauchen auch bei Frauen inzwischen gebrochen sei.
Quelle:
https://www.krebsgesellschaft.de/