Bei der Therapie einen weiteren Wirkstoff hinzuzufügen, bringt Überlebensvorteile.
Wenn ein multiples Myelom nach der Behandlung wiederkehrt oder gar nicht erst darauf anspricht, kann es sich lohnen, eine Kombinationstherapie mit einem Anti-CD38-Antikörper, einem Immunmodulator und einem Kortikosteroid zu versuchen. Die neuen Ergebnisse der ICARIA-MM-Studie, die in der Fachzeitschrift Lancet Oncology veröffentlicht wurden, zeigen, dass sich dadurch die Überlebensaussichten verbessern.
An der Phase III-Studie, die in 24 Ländern in Europa, Nordamerika und Asien durchgeführt wurde, beteiligten sich 307 Patienten ab 18 Jahren, die an einem nicht-ansprechenden oder wiedergekehrtem multiplem Myelom litten. Sie erhielten eine Therapie mit einem Immunmodulator und einem Kortikosteroid mit oder ohne einen Anti-CD38-Antikörper.
Das mediane Überleben, also der Zeitpunkt, an dem jeweils die Hälfte der Patienten verstorben war, war in der Gruppe, die einen Anti-CD38-Antikörper, Immunmodulator und Kortikosteroid erhalten hatte, signifikant besser als in der Gruppe, die den Anti-CD38-Antikörper nicht erhalten hatte. Durch den zusätzlichen Wirkstoff traten mehr Nebenwirkungen auf, mit Grad 3 oder mehr am häufigsten war Neutropenie, also ein Mangel an weißen Blutzellen.
Durch die Zugabe des Anti-CD38-Antikörpers zur Therapie mit einem Immunmodulator und Kortikosteroid könne das mediane Gesamtüberleben im Vergleich zur Therapie ohne den Anti-CD38-Antikörper um fast sieben Monate verlängert werden. Dies spreche für die erweiterte Kombination als neuen Standard bei Patienten mit wiedergekehrtem oder nicht-ansprechendem multiplem Myelom, so die Bewertung der Studienautoren.
Quelle:
https://www.krebsgesellschaft.de/