In bestimmten Fällen kann sich womöglich der zusätzliche Einsatz eines neuen FLT3-Hemmers lohnen.
In manchen Fällen kann es bei einer akuten myeloischen Leukämie (AML) Überlebensvorteile bringen, wenn zusätzlich zur Standardbehandlung ein neuer Wirkstoff, ein sogenannter Typ-II-FLT3-Hemmer, eingesetzt wird. Das ging aus den Ergebnissen einer Studie hervor, die anlässlich der diesjährigen Tagung der European Hematology Association EHA vorgestellt wurde.
An der QuANTUM-First-Studie nahmen Patienten zwischen 18 und 75 Jahren mit AML teil, bei denen eine FLT3-ITD-Veränderung (FLT3-ITD+ AML) nachgewiesen worden war. Sie erhielten die übliche Einleitungschemotherapie, außerdem den neuen Typ-II-FLT3-Hemmer. Wenn sie darauf ansprachen, wurde eine allogene Stammzelltransplantation durchgeführt sowie eine Konsolidierungstherapie, wiederum mit dem Typ-II-FLT3-Hemmer. In der Kontrollgruppe wurde der Typ-II-FLT3-Hemmer durch ein Scheinmedikament (Placebo) ersetzt.
In der Gruppe, in der der Typ-II-FLT3-Hemmer eingesetzt wurde, war das Gesamtüberleben signifikant länger als in der Kontrollgruppe, auch das rückfallfreie Überleben war länger. Als Nebenwirkungen traten in der Typ-II-FLT3-Hemmer-Gruppe mehr Fälle von Grad 3 oder mehr Neutropenie, also ein Rückgang weißer Blutzellen, auf, was eine erhöhte Infektanfälligkeit hervorruft.
Bei Patienten mit FLT3-ITD+ AML kann bis zu einem Alter von 75 Jahren der Einsatz eines Typ-II-FLT3-Hemmers zusätzlich zur Standardtherapie die Überlebensaussichten verbessern, so die Schlussfolgerung der Studientautoren. Weitere Ergebnisse bleiben abzuwarten, um endgültige Empfehlungen aussprechen zu können.
Quelle:
Bei akuter myeloischer Leukämie zielgerichtet behandeln | DKG (krebsgesellschaft.de)