Ein Antikörper-Wirkstoffkonjugat kann die Wirksamkeit der Chemotherapie noch steigern.
Erwachsene mit fortgeschrittenem Hodgkin-Lymphom profitieren davon, wenn sie eine Kombinationstherapie mit einem Anti-CD30-Antikörper-Wirkstoffkonjugat und Chemotherapie erhalten. Ob diese Therapie auch für Kinder und Jugendliche geeignet ist, war bislang unbekannt und wurde zum Gegenstand einer Studie, deren Ergebnisse jetzt in der Fachzeitschrift New England Journal of Medicine veröffentlicht wurden.
Die Phase III-Studie bezog 587 zuvor unbehandelte Kinder und Jugendliche im Alter von 2 bis 21 Jahren ein, bei denen ein Hodgkin-Lymphom im Stadium IIB mit großem Tumor oder Stadium IIIB-IVB diagnostiziert worden war. Sie erhielten entweder das Anti-CD30-Antikörper-Wirkstoffkonjugat in Kombination mit Chemotherapie oder die Standardchemotherapie. Tatsächlich wirkte sich die Zugabe des Anti-CD30-Antikörper-Wirkstoffkonjugats positiv aus: Nach drei Jahren waren in der Kombinationstherapiegruppe weniger neue Krankheitsereignisse aufgetreten als in der Standardchemotherapiegruppe. Das Gesamtüberleben unterschied sich nach drei Jahren nicht, es war in beiden Gruppen mit jeweils rund 99 Prozent hoch. Auch die Häufigkeit von Nebenwirkungen war in beiden Gruppen vergleichbar.
Offenbar könne die zusätzliche Gabe des Anti-CD30-Antikörper-Wirkstoffkonjugats zur Standardchemotherapie auch bei Kindern und Jugendlichen mit fortgeschrittenem Hodgkin-Lymphom positive Effekte erzielen und das Risiko für weitere Krankheitsereignisse senken, so das Fazit der Studienautoren.
Quelle:
Zielgerichtete Therapie bei Hodgkin-Lymphom im Kindes- und Jugendalter | DKG (krebsgesellschaft.de)