Neue molekular zielgerichtete Therapien wie Tyrosinkinasehemmer haben sich in klinischen Studien bei Leukämien als wirksam erwiesen. Wissenschaftler berichten in der Fachzeitschrift Cancer Epidemiology, Biomarkers & Prevention, dass sich dadurch für viele Patienten die Überlebenszeiten verbessert haben.
Die Forscher analysierten die Daten aus 13 US-amerikanischen Krebsregistern, in denen Daten zu Leukämieerkrankungen bei Erwachsenen aus den Jahren 1992 bis 2017 erfasst worden waren. Bei der Auswertung wurden sowohl akute lymphatische als auch chronische lymphatische und chronische myeloische Leukämien berücksichtigt.
Die Sterblichkeit an diesen Erkrankungen ging demnach zurück. So begannen die Sterberaten bei chronischer myeloischer Leukämie (CML), seit 1998 um jährlich durchschnittlich zwölf Prozent zu sinken. Diesen Rückgang brachten die Wissenschaftler mit der Einführung eines neuen Tyrosinkinasehemmers in Verbindung. Das Fünf-Jahresüberleben bei CML stieg vor allem in den Jahren 1996 bis 2011 um durchschnittlich 2,3 Prozent pro Jahr an.
Die Sterberaten bei chronischer lymphatischer Leukämie (CLL) sanken in den Jahren 1992 bis 2011 um jährlich 1,1%, danach um 3,6%. Das Fünf-Jahresüberleben nahm bei CLL zwischen 1992 und 2016 um durchschnittlich 0,7% pro Jahr zu. Und auch die Sterblichkeit an akuter lymphatischer Leukämie (ALL) ging in den Jahren 1992 bis 2012 zurück, um durchschnittlich 0,6% pro Jahr, anschließend stagnierte sie.
Nach diesen Ergebnissen konnten in den USA die Überlebensaussichten von Patienten mit chronischen und akuten Leukämien dank der Einführung von Tyrosinkinasehemmern in der Therapie deutlich verbessert werden, so das Fazit der Studienautoren.
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