Die Zugabe eines FLT3-Blockers zur üblichen Chemotherapie verbessert offenbar die Behandlungsergebnisse.
Patienten mit akuter myeloischer Leukämie (AML) können davon profitieren, wenn sie zusätzlich zur üblichen Chemotherapie noch einen selektiven FLT3-Blocker Typ II erhalten – selbst wenn die Krankheit bei ihnen FLT3-ITD-negativ ist. Das zeigen die Ergebnisse einer Studie, die bei der diesjährigen Tagung der European Hematology Association vorgestellt wurden.
An der Studie beteiligten sich Patienten im Alter von 18 bis 70 Jahren mit neu diagnostizierter FLT3-ITD-Wildtyp AML, bei der FLT3 also nicht verändert (mutiert) ist. Sie waren fit genug, um sich einer intensiven Chemotherapie zu unterziehen und erhielten dazu einen selektiven FLT3-Blocker oder ein Scheinmedikament (Placebo).
Das ereignisfreie Überleben war in der Gruppe, die Chemotherapie und FLT3-Blocker erhalten hatte, signifikant besser als bei Chemotherapie und Placebo. Und auch beim Gesamtüberleben profitierten die Patienten von dem zusätzlichen FLT3-Blocker. Kein Vorteil zeigte sich bei der Rate des kompletten Ansprechens bzw. der Rate des kompletten Ansprechens ohne nachweisbare Restkrankheit – hierin unterschieden sich die Ergebnisse in den beiden Behandlungsgruppen nicht.
Offenbar, so die Interpretation der Studienautoren, könne die Zugabe eines FLT3-Blockers zur intensiven Chemotherapie fitten Patienten mit FLT3-ITD-Wildtyp-AML Überlebensvorteile bringen. Die Studie laufe derzeit weiter, um eine längere Beobachtungszeit zu haben und die für den Therapieeffekt zugrundeliegenden molekularen Mechanismen zu untersuchen.
Quelle:
https://www.krebsgesellschaft.de/