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Langzeitüberleben bei Mantelzellymphom: Dank neuer Therapien möglich, aber manchmal mit Folgen

Die Überlebenden haben ein erhöhtes Risiko für eine zweite Krebserkrankung und sollten darüber Bescheid wissen.

Dank neuer Behandlungsmethoden erleben Patienten mit einem Mantelzellymphom immer häufiger lange anhaltende Ansprechphasen, wodurch ein Langzeitüberleben bei der Erkrankung möglich geworden ist. Allerdings haben sie langfristig ein erhöhtes Risiko für eine zweite Krebserkrankung, über das sie informiert sein sollten. Darauf verweisen Wissenschaftler in der Fachzeitschrift European Journal of Cancer.

Die Forscher führten eine bevölkerungsbasierte Studie durch, in der sie alle Fälle von Mantelzellymphom bei 1.452 Personen ab 18 Jahren aufnahmen, die in den Jahren 2000 bis 2017 in Schweden diagnostiziert worden waren. Mindestens zwölf Monate lang mussten die Patienten nach der Diagnose des Mantelzellymphoms beobachtet worden sein, um Aufnahme in die Studie zu finden. Im Durchschnitt betrug die Beobachtungszeit rund sechseinhalb Jahre. Als Kontrollgruppe dienten 13.992 Personen ohne Mantelzellymphomerkrankung.

16 Prozent der Patienten mit Mantelzellymphom entwickelten in der Beobachtungszeit eine zweite Krebserkrankung, manche gleich mehrfach. Die Rate solcher zweiten Krebserkrankungen war höher als die Krebsrate in der Kontrollgruppe. Dies galt auch dann, wenn die verschiedenen Therapien gegen das Mantelzellymphom berücksichtigt wurden, wobei jedoch eine Therapie mit einem Anti-CD20-Antikörper und einem speziellen Chemotherapeutikum besonders herausstach. 

Ein erhöhtes Risiko hatten vorrangig Patienten mit einem höheren Lebensalter bei der Diagnose, Männer sowie Patienten, in deren Familie bereits Lymphome vorgekommen waren. Erhöht war das Risiko vor allem für maligne Melanome (schwarzen Hautkrebs), generell Hautkrebs und andere Krebserkrankungen des Blut- oder Lymphsystems.

Nach einer Erkrankung am Mantelzellymphom haben die Überlebenden ein erhöhtes Risiko für eine zweite Krebserkrankung, so die Zusammenfassung der Studienautoren. Damit habe sich nach Ansicht der Studienautoren gezeigt, dass die intensiven Therapien gegen das Mantelzellymphom ihren Preis fordern. In Zukunft müssten Behandlungen entwickelt werden, die zwar immer noch eine anhaltende Wirksamkeit erzielen können, gleichzeitig aber das allgemeine Krebsrisiko weniger erhöhen.

Quelle:

https://www.krebsgesellschaft.de/

 

© 2016 Selbsthilfegruppe für Leukämie- und Lymphompatienten Halle (Saale) / Sachsen-Anhalt

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