28,10,0,50,2
600,600,60,1,3000,5000,25,800
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Multiples Myelom: Viererkombination mit tieferen Remissionen als ein Dreierregime

San Diego – Die Therapie des multiplen Myeloms ist in den letzten zwei Jahrzehnten zunehmend differenzierter geworden. Chemotehrapien werden immer weniger verwendet, statt dessen kommen Proteasominhibitoren, Immunmodulatoren und neuerdings auch monoklonale Antikörper zum Einsatz. Wenn man diese 3 Klassen miteinander kombiniert und noch ein Kortikosteroid dazu gibt, kann man bei sehr vielen Patientinnen und Patienten sehr tiefe Remissionen erreichen, wie bei der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) in San Diego deutlich wurde (Abstract 4).

Patienten mit neu diagnostiziertem multiplen Myelom, die für Hochdosistherapie und autologe Stammzelltransplantation (ASCT) infrage kommen, werden derzeit vor der Transplantation üblicherweise mit Viererkombinationen behandelt, die aus einem Proteasominhibitor, einem Immunmodulator, Dexamethason und einem CD38-Antikörper bestehen. Nach Hochdodistherapie und ASCT folgt eine Konsolidierung.

In der Phase-3-Studie Iskia, die Francesca Gay von der Universität in Turin vorstellte, wurde eine solche Viererkombination, bestehend aus dem CD38-Antikörper Isatuximab, dem Proteasominhibitor Carfilzomib, dem Immunmodulator Lenalidomid und dem Steroid Dexamethason (IKRd) gegen die Dreierkombination ohne den Antikörper (KRd) getestet. Von beiden Therapieregimes wurden jeweils 4 Zyklen vor der ASCT und danach zur Konsolidierung gegeben.

Primärer Endpunkt war die Rate an Patientinnen und Patienten, die nach Konsolidierung keine minimale Resterkrankung (MRD) mehr aufwiesen. Diese wurde mittels Next Generation Sequencing mit einer Empfindlichkeit von 10-5 (1 Myelomzelle pro 100.000 weißen Blutzellen) bei allen Patienten bestimmt, die mindestens eine sehr gute partielle Remission erreicht hatten. Sekundäre Endpunkte waren die Rate an MRD-Negativität nach der Induktionstherapie sowie das progressionsfreie Überleben.

18–19 % der 302 eingeschlossenen Patienten wiesen eine Hochrisiko-Zytogenetik auf. Beim primären Endpunkt im Gesamtkollektiv war die Vierer- der Dreierkombination signifikant überlegen: 77 % versus 67 % der Patienten hatten nach der Konsolidierung MRD-Negativität erzielt (Odds Ratio [OR] 1,67; p = 0,049). Wurde eine noch sensitivere Methodik mit einer Nachweisschwelle von 10-6 verwendet, so war der Unterschied mit 67 % versus 48 % noch ausgeprägter (OR 2,29; p < 0,001).

94 % der Patienten in beiden Armen hatten nach der Konsolidierung eine mindestens sehr gute partielle Remission erreicht, eine mindestens komplette Remission wurden in 74 % versus 72 % der Fälle nach Vier- versus Dreierkombination gefunden, und eine stringente Komplettremission, bei der auch die Konzentrationen der freien κ- und λ-Leichtketten der Immunglobuline normalisiert sein müssen, bei 64 % versus 67 %. Der Vorteil der Viererkombination bei den Raten für MRD-Negativität war in allen untersuchten Subgruppen erkennbar, unter anderem auch bei Patienten mit Hochrisiko-Merkmalen.

Ähnliches galt für den sekundären Endpunkt der MRD-Negativität nach Induktion. Die vorliegende Analyse, so Gay, liefert progressionsfreie Überlebensraten nach lediglich einem Jahr, und dabei unterschieden sich die beiden Arme mit jeweils 95 % bislang noch nicht.

Quelle:

https://www.aerzteblatt.de/

 

© 2016 Selbsthilfegruppe für Leukämie- und Lymphompatienten Halle (Saale) / Sachsen-Anhalt

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