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Follikuläres Hochrisiko-­Lymphom: Hohe Ansprechraten mit Anti­körper-Toxin-Konjugat

San Diego – Ein Rezidiv eines follikulären Lymphoms hat eine schlechte Prognose, ganz besonders wenn es binnen zwei Jahren nach Beginn der Therapie aufgetreten ist. Ebenfalls sehr hoch ist das Risiko für Patienten mit hoher Tumorlast. Es gibt bislang keinen etablierten Standard für diese Indikation, aber bei der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) in San Diego wurden vielversprechende Daten mit einem Immuntoxin vorgestellt (Abstract 984).

Loncastuximab ist ein gegen das CD19-Antigen auf B-Lymphozyten gerichteter monoklonaler Antikörper, der in dem Immuntoxin Locastuximab Tesirine mit einem DNA-Crosslinker gekoppelt wird und die Zellen, an die der Komplex bindet, hocheffektive abtötet.

In einer monozentrischen Phase-2-Studie, die Juan Pablo Alderuccio von Sylvester Comprehensive Cancer Center der University of Miami vorstellte, wurden bislang 26 Patientinnen und Patienten mit vorbehandeltem follikulärem Lymphom und einem hohen Rezidivrisiko (entweder wegen eines frühen Rezidivs nach weniger als 2 Jahren oder wegen einer hohen Tumorlast) erstmals mit einer Kombination aus Rituximab und Loncastuximab Tesirine behandelt. Die Therapie mit dem Immuntoxin war dabei auf 21 Wochen beschränkt.

21 Patienten waren bezüglich der Wirksamkeit auswertbar, so Calderuccio; von ihnen hatten nach 12 Wochen 20 angesprochen (95,2 %), 14 (66,6 %) mit einer kompletten metabolischen Remission, bestimmt mittels PET-CT. Bis zur Woche 21 hatten sich 4 partielle in weitere Komplettremissionen verwandelt, sodass die Gesamtrate dafür nun bei 86 % lag. Eine Knochenmark-Beteiligung, die initial bei 5 Patienten bestanden hatte, war nach den ersten 12 Wochen verschwunden.

2 Patienten schieden aus der Studie aus, weil sich bei ihnen Läsionen, die zu Beginn radiologisch als follikuläre Lymphome diagnostiziert worden waren, als ein in einer Niere lokalisiertes diffus-großzelliges B-Zell-Lymphom beziehungsweise als ein Cholangiokarzinom entpuppt hatten. Bei beiden hatte das gleichzeitig bestehende follikuläre Lymphom komplett auf die Therapie angesprochen. Alle Komplettremissionen halten bislang an, so Alderuccio.

Quelle:

https://www.aerzteblatt.de/

 

© 2016 Selbsthilfegruppe für Leukämie- und Lymphompatienten Halle (Saale) / Sachsen-Anhalt

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