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Informationen der Selbsthilfegruppe (2021)

Antikörper-Medikamente könnten Ruder in der Pandemie herumreißen. In Alten verringerten sie das Sterbe-Risiko drastisch.

Dessau-Roßlau - Das Städtische Klinikum Dessau war Mitte März eines der ersten Krankenhäuser deutschlandweit, das Corona-Risikopatienten mit Antikörper-Medikamenten aus den USA behandeln durfte. Etwas mehr als einen Monat später berichtet Professor Dr. Gerhard Behre, Chefarzt für Innere Medizin, fast schon euphorisch von den damit erzielten Erfolgen.

„Durch die Antikörper ist für Risikopatienten in Dessau die Wahrscheinlichkeit eines tödlichen Verlaufs von 75 auf sieben Prozent gesunken“, so Behre am Dienstag. Ein schwerer Verlauf könne in 70 Prozent der Fälle verhindert werden. Inzwischen hat sich die Mortalität durch zwei weitere Todesfälle zwar auf 21 Prozent erhöht, was allerdings noch immer ein deutlich niedrigeres Sterbe-Risiko ist als ohne das Medikament.

Insgesamt haben in Alten bislang 14 Patienten die Antikörper erhalten. Nur zwei von den 14 mussten auf die Intensivstation verlegt werden, beide sowie ein weiterer sind dann allerdings verstorben. Die Wirksamkeit sei dennoch beeindruckend, erklärte Behre.

Eine gesunde ausgewogene Ernährung kann viel zur Genesung bei Krebserkrankungen beitragen. Aber es empfiehlt sich, mit den behandelnden Ärzten und Ernährungsspezialisten darüber zu sprechen, um während der notwendigen Krebstherapien keine unnötigen Risiken einzugehen.

Wenn Krebspatienten durch eine gesunde Ernährung etwas zu ihrem Genesungsprozess beitragen wollen, empfiehlt es sich, mit den behandelnden Ärzten bzw. ausgebildeten Diätexperten darüber zu sprechen. Womöglich eingenommene Nahrungsergänzungsmittel und spezielle Diäten sollten die Krebstherapien nach Möglichkeit nicht beeinflussen, und Mangelerscheinungen sollten vermieden werden. Darauf verweist ein zusammenfassender Artikel in der Fachzeitschrift Der Onkologe.

Krebspatienten sind nach der ersten Corona-Impfung schlechter geschützt als gesunde Menschen, wie eine kleine immunologische Studie nahelegt. Stellt sich die Frage: Impfschema ändern oder nicht?

Patienten mit hämatologischen Krebsarten wie Leukämie, die mit COVID-19 ins Krankenhaus eingeliefert werden, sterben mit höherer Wahrscheinlichkeit als Patienten mit soliden Krebsarten, die sich infiziert und im Krankenhaus behandelt werden müssen. So lautete das Ergebnis einer Studie, die im Februar erschienen ist. Die Wissenschaftler vermuteten, dass eine beeinträchtigte Immunantwort zu diesen schlechten Ergebnissen bei Blutkrebspatienten mit akutem COVID-19 führen könnte. 

Berlin, 02.03.2021. Obwohl Krebspatient*innen und andere Betroffene mit einer chronischen Erkrankung gemäß der COVID19-Impfverordnung des Bundesgesundheitsministeriums vom 8.2.2021 das Recht auf einen bevorzugten Zugang zu einer Impfung gegen SARS-CoV-2 haben, sind die Zugangsregelungen für die Betroffenen auf Länderebene weitgehend unklar. „In einigen Bundesländern steht die erste Impfwelle der über 80-Jährigen und des medizinischen Personals kurz vor Zielerreichung oder ist abgeschlossen. Jetzt geht es darum, in der zweiten Impfwelle chronisch Kranke mit einem hohen Risiko für einen schweren COVID19-Verlauf rasch durch eine Impfung zu schützen“, kommentiert Professor Thomas Seufferlein, Präsident der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG), den aktuellen Stand der COVID19-Impfung. „Täglich erreichen uns Nachrichten von Betroffenen mit einem dringenden Impfbedarf, die noch nicht wissen, wie sie an ihre Impfung kommen.“ Die DKG fordert einen raschen, transparenten und bundesweit möglichst einheitlichen Zugangsprozess für Krebspatient*innen auf der Basis der aktuellen Corona-Impfverordnung.

Innerhalb weniger Monate haben verschiedene Biotechnologieunternehmen weltweit Impfstoffe gegen SARS-CoV-2 entwickelt. Wie sie wirken und wie die Zulassung funktioniert, können Sie in diesem Artikel nachlesen.

Deutschland impft seit dem 27. Dezember  

Normalerweise können 15 bis 20 Jahre vergehen, ehe Hersteller einen Impfstoff bis zur Marktzulassung bringen. Dieses Mal ging – und geht – es schneller – auch, weil Expertinnen und Experten über neue Technologien verfügen und auf Erkenntnissen aus anderen Impfstoffprojekten gegen verwandte Viren aufbauen konnten. 

In einem Kraftakt ohnegleichen haben Forscherinnen und Forscher weltweit zeitgleich daran gearbeitet, Impfstoffe zu entwickeln, ihre Ergebnisse zum Erreger miteinander geteilt und über Daten aus Entwicklung früh mit den zuständigen Behörden beraten. Ein derartig internationales wissenschaftliches Zusammenwirken gab es vor dieser Pandemie noch nie. Mehrere Unternehmen haben so in kurzer Zeit erfolgreiche Impfstoff-Kandidaten entwickelt und zur Zulassung gebracht. 

Die Angst vor Corona darf die Behandlung von Krebserkrankungen nicht verzögern oder gar verhindern, warnt der Chefarzt für Onkologie im Berliner Klinikum Buch. Daten aus dem ersten Lockdown zeichneten eine bedenkliche Tendenz.

Berlin. Krebspatienten jeden Alters sollten trotz der Pandemie nicht auf ihre Diagnose oder Therapie warten, meint Dr. Peter Reichardt, Chefarzt für Onkologie und Palliativmedizin im Helios Klinikum Buch. Er ist der Autor einer Helios-Studie, deren Ergebnisse aufzeigen, dass im ersten Lockdown im Frühjahr 2020 und in der Anschlusszeit zwischen 10 und 20 Prozent weniger Krebsbehandlungen durchgeführt wurden. Speziell bei Patienten, die älter als 75 Jahre waren, wurden im Durchschnitt 20 Prozent weniger Behandlungen gemessen.

Berlin, 10.02.2021. Die Deutsche Krebsgesellschaft begrüßt die höhere Impfpriorisierung von Krebspatient*innen in der aktualisierten Fassung der Verordnung zur COVID-19-Schutzimpfung des Bundesgesundheitsministeriums vom 8.2.2021 [1]. „Durch diese Höherstufung bekommen Menschen, die aufgrund ihrer Krebserkrankung ein erhöhtes Risiko haben, schwer an COVID-19 zu erkranken, jetzt bessere Aussichten auf eine rasche Schutzimpfung“, kommentiert Professor Thomas Seufferlein, Präsident der Deutschen Krebsgesellschaft, die Aktualisierung. „Wir hoffen, dass möglichst bald genügend Impfstoff zur Verfügung steht, um den insgesamt großen Bedarf an COVID-Schutzimpfungen in den Personengruppen mit einem hohen Priorisierungsgrad zu decken.“

Liebe Freunde, liebe Besucher,

in den letzten Monaten setzten sich acht ehrenamtlich engagierte Persönlichkeiten immer wieder virtuell zusammen, um ein White Paper zu schreiben und so die unterschiedlichsten Sichtweisen auf die SARS -CoV-2-Pandemie zu verfassen. Unterstützt wurden wir u.a. von Christina Claussen und Dr. Oliver Burgard – Wissenschaftsjournalist - bzw. von Tobias Unger – Bereichsleiter Gesundheit der Firma SNPC

Das Außergewöhnliche an diesem White Paper (http://www.snpc.de/) ist die Tatsache, dass Patientenvertreter, Ärzte, Vertreter der Pflege sowie der Wissenschaft es gemeinsam unentgeltlich mit viel Herzblut geschrieben haben.

Dieses White Paper beinhaltet Handlungsempfehlungen in vielerlei Hinsichten. Dabei haben wir, ja auch ich war daran mit beteiligt, nie aus den Augen verloren, dass es bei allen Bemühungen um den Patienten geht. Den Aufschwung, den wir in vielerlei Hinsicht durch die Pandemie spürbar wahrnehmen, müssen wir weiter sinnvoll nutzen.

Unsere Handlungsempfehlungen lauten daher:

Wenn die erste Chemotherapie gut anspricht, kann ein Rückfall mit einer Erhaltungstherapie besser verhindert werden.

Auch wenn die erste Chemotherapie bei vielen älteren Patienten mit akuter myeloischer Leukämie (AML) gut anschlägt, kommt es nicht selten zu einem Rückfall. Offenbar kann eine Erhaltungstherapie mit Azacitidin, einem synthetischen Nukleosid, die Überlebensaussichten verbessern, wie Wissenschaftler in der Fachzeitschrift New England Journal of Medicine berichteten.

In die kontrollierte Phase III-Studie wurden 472 Patienten ab 55 Jahren mit akuter myeloischer Leukämie einbezogen. Sie hatten eine erste intensive Chemotherapie erhalten und gut darauf angesprochen. Bei keinem von ihnen kam eine Stammzelltransplantation in Frage. Nach dem Zufallsprinzip ausgewählt erhielten 238 Patienten eine Erhaltungstherapie mit Azacitidin, 234 Patienten erhielten ein Scheinmedikament (Placebo).

Zum 1. Januar 2021 übernahm Prof. Dr. med. Gerhard Behre als neuer Chefarzt die Klinik für Innere Medizin I am Städtischen Klinikum Dessau.

Der 54jährige Facharzt für Innere Medizin, Hämatologie und Internistische Onkologie, Palliativmedizin, Hämostaseologie, Intensivmedizin und Infektiologie trat damit die Nachfolge von Prof. Dr. med. habil. Mathias Plauth an, der nach 20 Jahren in den Ruhestand ging.

Prof. Behre ist seit 30 Jahren mit der Diagnostik und Therapie von Leukämien und Krebserkrankungen befasst. Seit 2011 ist er als Oberarzt der Medizinischen Klinik und Poliklinik I - Hämatologie und Zelltherapie, Internistische Onkologie und Hämostaseologie - am Universitätsklinikum Leipzig tätig. Hier war er zuständig für die Behandlung von Leukämien und Lymphomen und die hämatopoetische Stammzelltransplantation. Er war Hygienebeauftragter Arzt, DRG-Beauftragter, Lehrbeauftragter, stellv. Leiter des molekularen Tumorboards und Mitglied der Ethikkommission und Promotionskommission.

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© 2016 Selbsthilfegruppe für Leukämie- und Lymphompatienten Halle (Saale) / Sachsen-Anhalt

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