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Chemotherapieverstärkung bei akuter lymphatischer Leukämie

Bei Erwachsenen ließ sich in einer Studie kein Vorteil durch eine intensivierte hyperfraktionierte Cyclophosphamiddosis nachweisen.

Kann bei erwachsenen Patienten mit neu diagnostizierter Philadelphia-Chromosom-negativer akuter lymphatischer Leukämie (ALL) eine Verstärkung der Gesamtchemotherapiedosis an Cyclophosphamid die Erfolgsaussichten verbessern? Dieser Frage gingen Wissenschaftler in einer Studie nach und berichteten jetzt über ihre Ergebnisse in der Fachzeitschrift Journal of Clinical Oncology.

Inspiriert wurden die Forscher durch bekannte Chemotherapieprotokolle, die bei Kindern mit ALL zu guten Behandlungsergebnissen geführt hatten. Die Intensivierung der Gesamtdosis an Cyclophosphamid ist dabei durch eine sogenannte Hyperfraktionierung möglich: Die sonst übliche Tages- bzw. Wochenfraktion wird in mehrere Einzelfraktionen mit jeweils geringerer Dosis unterteilt, wobei die Gesamtbehandlungszeit gleichbleibt. Dadurch verstärkt sich die Gesamtdosis. Bei Tumoren mit einer hohen Teilungsrate der Zellen kann durch ein solches therapeutisches Vorgehen eine hohe Wirksamkeit erzielt werden.

In der aktuellen Studie erhielten 787 Patienten, von denen die Hälfte 36 Jahre oder älter war, entweder die Standarddosis Cyclophosphamid oder wurden mit einer hyperfraktionierten Dosisverstärkung behandelt. Knapp 92 Prozent der Patienten reagierten mit einer kompletten Remission, d.h. die kranken Zellen verschwanden zunächst. Nach fünf Jahren war noch gut die Hälfte der Patienten krankheitsfrei, das Gesamtüberleben lag bei 58,5 Prozent.

Keinen Einfluss auf das Ansprechen auf die Therapie, die krankheitsfreie Zeit oder das Gesamtüberleben hatte die Dosisverstärkung durch Hyperfraktionierung der Chemotherapie. Hingegen spielte das Lebensalter in puncto Therapieverträglichkeit eine entscheidende Rolle: Während nach fünf Jahren noch rund 56 Prozent der Patienten unter 55 Jahren krankheitsfrei waren, galt dies bei den älteren nur für 26 Prozent. Dies war, so die Interpretation der Studienautoren, nicht unwesentlich dem Auftreten von Nebenwirkungen infolge der Therapie und dem dadurch mangelnden Einverständnis der älteren Patienten mit dem gesamten Chemotherapieprogramm zuzuschreiben. Jedoch profitierten gerade die älteren Patienten, wenn sie die geplante Dosisverstärkung durchzogen, signifikant von der hyperfraktionierten Therapie. Bei den jüngeren Patienten war ein solcher Vorteil dagegen nicht zu beobachten.

Gerade bei älteren Patienten jenseits der 55 Jahre sei die intensivierte Chemotherapie oft mit erheblichen Nebenwirkungen verbunden, so das Fazit der Studienautoren. Insgesamt konnte in dieser Studie bei erwachsenen Patienten mit ALL kein signifikanter Vorteil einer Intensivierung nachgewiesen werden.

Quelle:

https://www.krebsgesellschaft.de/

 

 

© 2016 Selbsthilfegruppe für Leukämie- und Lymphompatienten Halle (Saale) / Sachsen-Anhalt

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