Wenn die Krankheit auf verschiedene Therapien nicht ausreichend anspricht, kann eine Kombination zweier zielgerichteter Substanzen womöglich die Aussichten verbessern.
Wenn ein B-Zell-Non-Hodgkin-Lymphom zurückkehrt bzw. auf bisherige Therapien nicht ausreichend anspricht, kann eine zielgerichtete Kombinationstherapie mit einem Anti-CD20-Antikörper und einem PI3K-Hemmer die Aussichten der Betroffenen verbessern. Das geht aus den Ergebnissen der CHRONOS-3-Studie hervor, die in der Fachzeitschrift Lancet Oncology veröffentlicht wurden.
Die Phase III-Studie fand weltweit in 186 Kliniken statt. 458 Patienten ab 18 Jahren wurden als Teilnehmer aufgenommen. Sie litten an einem CD20-positiven B-Zelllymphom und hatten mindestens zwei Therapien hinter sich. Nach der letzten Therapie mit einem Anti-CD20-Antikörper war es erneut zu einem Rückfall gekommen. Nun erhielten die Patienten eine Kombination aus Anti-CD20-Antikörper und PI3K-Hemmer oder den Anti-CD20-Antikörper plus ein Scheinmedikament (Placebo).
Nach einer Beobachtungszeit von knapp 20 Monaten waren 205 neue Krankheitsereignisse aufgetreten. In der Behandlungsgruppe mit Anti-CD20-Antikörper und PI3K-Hemmer war das Überleben, ohne dass die Krankheit weiter voranschritt, signifikant besser als in der Anti-CD20-Antikörper-Placebogruppe. So schritt bei der Hälfte der Patienten der Anti-CD20-Antikörper-Placebogruppe die Krankheit nach knapp 14 Monaten wieder voran, in der Anti-CD20-Antikörper-PI3K-Hemmergruppe war dies erst nach 21,5 Monaten der Fall.
In der Anti-CD20-Antikörper-PI3K-Hemmergruppe traten mehr ernsthafte Nebenwirkungen auf, auch ein therapiebedingter Todesfall wegen Lungenentzündung wurde registriert. Die häufigsten schwerwiegenden Nebenwirkungen unter der Kombination von Anti-CD20-Antikörper und PI3K-Hemmer waren ein hoher Blutzucker und hoher Blutdruck.
Unter der Kombinationstherapie mit einem Anti-CD20-Antikörper und einem PI3K-Blocker könne bei Patienten mit wiedergekehrtem B-Zell-Non-Hodgkin-Lymphom die Krankheit besser aufgehalten werden als mit einer Einzeltherapie, so die Zusammenfassung der Studienautoren.
Quelle:
https://www.krebsgesellschaft.de/