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Informationen der Selbsthilfegruppe (2018)

Zielgerichtete Therapien ermöglichen mittlerweile auch bei der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) chemotherapiefreie Behandlungsregimes. Ist die Chemo also auch bei dieser Erkrankung bald Medizingeschichte ist? Vielleicht ist das gar nicht so wünschenswert.

BERLIN. Die chronische myeloische Leukämie (CML) hat in der Hämatoonkologie schon vor Jahren ein neues Paradigma gesetzt: Durch gezielte Hemmung von Signalwegen wurden Behandlungsschemata etabliert, die ohne klassische Chemotherapeutika auskommen und die aus der CML eine chronische Erkrankung gemacht haben, die – gegebenenfalls mit Unterbrechungen – einer lebenslangen Behandlung bedarf.

Liebe Freunde, liebe Besucher,

gestern stand unser monatliches SHG-Treffen auf dem Plan. Wir konnten OA Dr. Behlendorf von der onkologische Tagesklinik und Ambulanz des Medizinischen Versorgungszentrums Martha-Maria Krankenhauses Halle-Dölau für unsere lockere Gesprächsrunde gewinnen.

OA Dr. Timo Behlendorf

Bei uns hat es bereits Tradition, dass wir keine Vorträge von Ärzten hören möchten, sondern ausschließlich eine Frage-Antwort Runde der bessere Weg für uns ist. Und so wurde Dr. Behlendorf regelrecht mit Fragen bombardiert. In erster Linie sind das solche Fragen, die uns bei unseren Hämatologen, meist aus Zeitmangel, nicht beantwortet werden können.

Liebe Freunde, liebe Besucher,

der 33. Deutsche Krebskongress ist nun auch bereits Vergangenheit. Vom 21.-24. Februar 2018 nahmen mehr als 10.000 Besucher am Kongress bei strahlendem Sonnenschein und Eiseskälte teil.

Wie bei jeder Veranstaltung suche ich mir zwei bestimmte Themen aus und höre mir diesbezüglich die verschiedensten Vorträge an, schaue mir hierüber die Poster an bzw. unterhalte mich auch mit Referenten.

Forscher des Universitätsklinikums Freiburg haben eine neue, sehr wirksame Therapie für die häufigste Leukämie bei Erwachsenen gefunden, die Akut Myeloische Leukämie (AML). Bei etwa jedem achten AML-Patienten lässt sich der Krebs weder mit Chemotherapie noch mit einer Stammzelltransplantation langfristig zurückdrängen. Die Freiburger Forscher zeigten nun, dass diese Patienten von einer kombinierten Behandlung profitieren: Sie übertrugen T-Immunzellen gesunder Spender und gaben gleichzeitig das Medikament Sorafenib. Ein Teil der Patienten konnte geheilt werden, bei vielen wurde der Krebs stark zurückgedrängt. In ausführlichen Laborstudien entschlüsselten die Forscher die Wirkungsweise der Therapie: Sorafenib macht die Tumorzellen für die Immunzellen sichtbar, woraufhin diese den Krebs zerstören. Die Laborergebnisse wurden durch Daten von über 400 Patienten aus weltweit 39 Studienzentren bestätigt. Die Studie erschien am 12. Februar 2018 im Fachmagazin Nature Medicine.

Wenn eine ALL bei Kindern und Jugendlichen auf die neuartige CAR-T-Zelltherapie anspricht, kommt die Krankheit offenbar anhaltend zum Stillstand.

Im vergangenen Jahr wurde in den USA die erste Gentherapie für die Behandlung von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen bis zum 25. Lebensjahr zugelassen, die an akuter lymphatischer Leukämie (ALL) aus B-Vorläuferzellen erkrankt sind und auf andere Therapien nicht ausreichend ansprechen oder schon zwei oder mehr Rückfälle erlebt haben. Die CAR-(Anti-CD19-chimeric Antigen-Rezeptor)-T-Zelltherapie mit Tisagenlecleucel kann die Krankheit offenbar anhaltend zum Stillstand bringen, wie aus den Ergebnissen der Phase II-Studie hervorgeht, die in der Fachzeitschrift New England Journal of Medicine veröffentlicht wurden.

Wenn bei Patienten mit neu diagnostiziertem multiplem Myelom eine Stammzelltransplantation nicht in Frage kommt, kann zur bisherigen Standardtherapie ein Antikörper hinzugefügt werden.

Bei Patienten mit neu diagnostiziertem multiplem Myelom, für die eine Stammzelltransplantation nicht geeignet ist, können mit einer Kombination aus den Chemotherapeutika Bortezomib und Melphalan plus Prednison behandelt werden. Wenn dieser Kombination noch der Antikörper Daratumumab hinzugefügt wird, kann die Krankheit länger zum Stillstand gebracht werden, wie sich in einer Studie zeigte, die in der Fachzeitschrift New England Journal of Medicine veröffentlicht wurde.

Liebe Freunde, liebe Besucher,

traditionell findet am Letzten Kongresstag des Deutschen Krebskongresses ein Krebsaktionstag statt. Hier gibt es die verschiedensten Möglichkeiten sich zu informieren. Egal ob bei Vorträgen, an Informationsständen bzw. bei Gesprächen mit Ärzten, Patienten oder Wissbegierigen.

Also kommt nach Berlin.

Wann?
Am 24.02.2018 von 9:00 - 17:00 Uhr

Wo?
Citycube Berlin
Messedamm 26
14055 Berlin

Zum Weltkrebstag beantwortet ein Krebsforscher in einem FAQ, wie sich die Überlebensrate verändert hat und was das für die Arbeitswelt heißt.

HEIDELBERG. Es klingt erfreulich: Die Krebssterblichkeit geht in Deutschland und weltweit seit Jahren zurück. "Krebs muss heute kein Todesurteil sein", sagt Volker Arndt vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg. Aber gesund sei der Patient nach Überwindung der Krankheit nicht automatisch.

In den vergangenen zehn Jahren sei jedoch das Bewusstsein gewachsen, Patienten über eine Heilung hinaus länger zu versorgen. Einige Fragen und Antworten vor dem Weltkrebstag an diesem Sonntag.

In einer Studie konnten langfristig keine erheblichen Vorteile durch eine Kombination von Chemo- und Strahlen-Immuntherapie gegenüber der Kombination Rituximab und Chemotherapie nachgewiesen werden.

Patienten, bei denen ein follikuläres Lymphom im fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert wird, können wirksam und sicher mit einer Kombination aus Chemo- und Immuntherapie behandelt werden. Das bestätigte sich in einer Studie in der Fachzeitschrift Journal of Clinical Oncology, in der die Langzeitergebnisse dieser Therapie im Vergleich zu Chemotherapie gefolgt von Strahlen-Immuntherapie verglichen worden waren.

London. Die Chancen, eine Krebserkrankung zu überleben, sind seit dem Jahr 2000 weltweit gestiegen. Das geht aus der internationalen Studie Concorde 3 hervor, die vor dem Weltkrebstag am Sonntag in der Fachzeitschrift "The Lancet" veröffentlicht wurde. Eine Gruppe um Claudia Allemani von der London School of Hygiene & Tropical Medicine hat dazu Daten von 322 Krebsregistern aus 71 Ländern und Regionen zusammengetragen und ausgewertet.

Die Studie umfasst 18 Krebsarten oder -gruppen, die etwa drei Viertel aller Krebserkrankungen ausmachen: Speiseröhre, Magen, Dickdarm, Mastdarm, Leber, Bauchspeicheldrüse, Lunge, Brust (bei Frauen), Gebärmutterhals, Eierstock, Prostata und Melanom der Haut bei Erwachsenen sowie Hirntumoren, Leukämien und Lymphome bei Erwachsenen und Kindern.

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© 2016 Selbsthilfegruppe für Leukämie- und Lymphompatienten Halle (Saale) / Sachsen-Anhalt

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