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Mit Gentherapie zur Remission

Mit genetisch veränderten autologen T-Lymphozyten gelingt es offenbar, bei Patienten mit therapierefraktären B-Zelllymphomen komplette Remissionen zu erzielen. Bei einem Patienten einer kleinen US-Studie hält die Remission bereits fast zwei Jahre an.

BETHESDA / USA. Bei der Gentherapiestrategie gegen B-Zellymphome werden patienteneigene T-Zellen genetisch so verändert, dass sie B-Zellen mit dem Marker CD19 erkennen und zerstören. Sie exprimieren Antigenrezeptoren auf der Zelloberfläche, die nach der genetischen Veränderung als CAR (chimeric antigen receptor) bezeichnet werden.

Die Moleküle sind rekombinante, etwa mithilfe von Retro- oder Lentiviren hergestellte Rezeptoren. Inzwischen gibt es CAR-Moleküle der dritten Generation, über die mehrere Signale weitergeleitet werden. Lymphozyten mit solchen Rezeptoren lassen sich gezielt zur Bekämpfung von Krebszellen programmieren.

Die Sicherheit und Wirksamkeit einer solchen Therapie mit autologen genetisch veränderten T-Zellen haben Dr. James N. Kochenderfer von den US-Nationalen Gesundheitsinstituten NIH und seine Kollegen bei 15 Patienten mit B-Zelllymphomen geprüft (JCO 2014; online 25. August).

Die Herstellung der Zellpräparate erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Kite Pharma. Neun Patienten litten an einem diffusen großzelligen B-Zelllymphom, zwei hatten indolente Lymphome und vier Patienten eine chronische lymphatische Leukämie. Alle waren refraktär auf eine Zweitlinienchemotherapie.

Remission dauert mittlerweile 23 Monate an

Bei insgesamt acht der 15 behandelten Patienten wurde den Onkologen zufolge eine komplette und bei vier Patienten eine partielle Remission erzielt. Bei einem Patienten verschlechterte sich die Krebserkrankung nicht.

Von zwei Patienten ließ sich die Wirksamkeit der Behandlung nicht ermitteln: Ein Patient war gestorben und ein Patient erschien nicht mehr zu den Nachuntersuchungen. Bei insgesamt vier der sieben Patienten mit diffusem großzelligem B-Zelllymphom wurde durch die Zelltherapie eine komplette Remission erreicht, die inzwischen neun bis 22 Monate anhält.

Bei einem Patienten mit CLL dauert die komplette Remission mittlerweile 23 Monate.

Die Therapie mit den patienteneigenen, genetisch veränderten T- Zellen war nicht nebenwirkungsfrei. Nach der Infusion der Lymphozyten kam es zu Fieber, Blutdruckabfall, Delirium und anderen bereits in diesem Zusammenhang bekannten neurologischen Toxizitäten wie Kopfschmerz und Aphasie.

Wie es zu den neurologischen Nebenwirkungen komme, sei noch unklar, so Kochenderfer und seine Kollegen. Jedoch seien sie bei allen Patienten vollständig verschwunden. Zwei Patienten hätten sie wegen der Nebenwirkungen erfolgreich mit dem monoklonalen Antikörper Tocilizumab, einem IL-6-Rezeptorblocker, behandelt.

CAR-Strategie lässt sich optimieren

Welchen Effekt die veränderten T-Zellen auf die Tumorzellen haben, ließ sich unter anderem bei einem 68-jährigen Mann mit einer CLL anhand von CT-Aufnahmen demonstrieren.

Vor der Behandlung wurde eine große zervikale Lymphknotenmasse entdeckt, die zwei Monate nach der Zelltherapie dramatisch abgenommen hatte.

19 Tage nach der Infusion der T-Zellen lag zudem der Anteil aller T-Lymphozyten im Lymphknotenaspirat bei 70 Prozent, 31 Prozent der T-Zellen trugen den genetisch veränderten Antigenrezeptor auf ihrer Oberfläche, waren also vom CAR-Typ.

Das US-Team, zu dem auch Professor Steven A. Rosenberg, der Pionier der immunologischen Zelltherapie in der Onkologie gehört, ist zuversichtlich, dass sich die Wirksamkeit der CAR-Strategie weiter optimieren lässt, etwa durch Verbesserung der erforderlichen Genfähren, der Antigenrezeptoren und der Zellkulturmethoden.

Quelle:

http://www.aerztezeitung.de

 

 

 

 

© 2016 Selbsthilfegruppe für Leukämie- und Lymphompatienten Halle (Saale) / Sachsen-Anhalt

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