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Rückfall nach Stammzelltransplantation bei akuter myeloischer Leukämie

Erneute Stammzelltransplantation und Spender-Lymphozyteninfusion – beide führen in dieser Situation zu offenbar ähnlichen Behandlungsergebnissen.

Was tun, wenn ein Patient mit akuter myeloischer Leukämie (AML) nach einer allogenen Stammzelltransplantation einen Rückfall erlebt? Dieser Frage gingen Wissenschaftler nach, indem sie bei Patienten in dieser Situation eine erneute allogene Stammzelltransplantation mit einer Spender-Lymphozyteninfusion verglichen. Die Ergebnisse der Untersuchung veröffentlichten sie in der Fachzeitschrift JAMA Oncology.

An der Studie nahmen 419 erwachsene Patienten teil, davon etwas mehr als die Hälfte Männer. Sie alle hatten bereits eine allogene Stammzelltransplantation hinter sich, danach aber einen Rückfall erlitten. Bei der allogenen Stammzelltransplantation werden Blutstammzellen eines Spenders übertragen, nachdem das körpereigene Knochenmark und damit die erkrankten Zellen zerstört worden sind. 137 Teilnehmer erhielten nun eine erneute allogene Stammzelltransplantation, 281 bekamen eine Spender-Lymphozyteninfusion. Dabei werden Lymphozyten, also reife Immunzellen des Spenders übertragen, die zum einen den Empfänger gegen Krankheitserreger wie Viren und Pilze schützen können, sich zum anderen aber auch gegen übriggebliebene Krebszellen richten. Diesen Effekt nennen Mediziner Transplantat-gegen-Tumor-Reaktion (Graft-versus-Tumor Reaction).

Die Analyse zeigte keine Unterschiede in den Überlebensdaten der Patienten, sowohl nach zwei als auch nach fünf Jahren waren in beiden Gruppen vergleichbar viele Patienten noch am Leben. Bei Patienten, die den Rückfall innerhalb von sechs Monaten nach der ersten Stammzelltransplantation erlitten hatten, war die Prognose ungünstiger – auch hier allerdings unabhängig von der gewählten Therapie. 

Zudem waren die Aussichten besser, wenn die Patienten die zweite Therapie erhalten hatten, während sie sich noch in kompletter Remission befanden. Komplette Remission bei AML bedeutet, dass der Anteil der krankhaften Zellen, sogenannten Blasten, im Knochenmark weniger als fünf Prozent beträgt. Dieses Untersuchungsergebnis schließt einen Rückfall allerdings nicht aus, da schon das Wiederauftreten solcher Blasten im Blut als Rückfall gilt und sich eine AML auch außerhalb des Knochenmarks manifestieren kann. Deshalb kann eine erneute Therapie angezeigt sein, obwohl noch immer eine sogenannte komplette Remission vorliegt.

Quelle:

https://www.krebsgesellschaft.de/

 

© 2016 Selbsthilfegruppe für Leukämie- und Lymphompatienten Halle (Saale) / Sachsen-Anhalt

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