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Neuer Antikörper bei wiederkehrender akuter lymphatischer Leukämie im Kindesalter

Wenn eine Stammzelltransplantation vorbereitet werden muss, kann sich die neue Antikörpertherapie gegenüber der bislang üblichen Chemotherapie auszahlen.

Wenn bei Kindern und Jugendlichen eine akute lymphatische B-Zellleukämie nach einer ersten Therapie zurückkehrt, ist die Prognose oft ungünstig, weil die bestehenden Behandlungsoptionen nur noch eingeschränkt wirken. Im Besonderen gilt dies für Patienten, bei denen es sehr früh oder sehr spät zu einem Rückfall kommt. Eine Stammzelltransplantation mit Stammzellen eines gesunden Spenders ist dann die Therapie der Wahl. Jedoch kommt sie nicht für alle Betroffenen in Frage, weil die Nebenwirkungen der dazu notwendigen Chemotherapie zu stark sind bzw. diese nicht ausreichend wirkt, sodass immer noch kranke Restzellen nachweisbar bleiben. In dieser Situation kann eine Therapie mit einem sogenannten BiTE-Antikörper vorteilhaft sein, wie Wissenschaftler auf der Jahrestagung der American Society of Hematology berichteten. Die Behandlung mit dem Antikörper erwies sich in der Studie der Standardchemotherapie als so überlegen, dass die Studie vorzeitig abgebrochen wurde, um möglichst allen Patienten die Chance auf die neue Therapie zu geben.

In der Studie erhielt eine Hälfte der Teilnehmer statt der üblichen Chemotherapie den BiTE-Antikörper. Er vermittelt eine Verbindung zwischen den kranken Blutzellen und gesunden T-Zellen des Immunsystems, die die kranken Zellen eliminieren sollen. Offenbar ist dieser Ansatz sehr effektiv. So waren sowohl das Gesamtüberleben als auch das krankheitsfreie Überleben in der Antikörpergruppe signifikant besser als in der Chemotherapiegruppe. Von den Patienten, bei denen nach dem ersten Chemotherapiezyklus noch krankhafte Zellen nachweisbar waren, waren nur 21 Prozent nach dem zweiten Zyklus krankheitsfrei, nach der Antikörpertherapie waren es 79 Prozent.

Auch hinsichtlich der Nebenwirkungen schnitt der Antikörper besser ab, schwere Infektionen, Schleimhautentzündungen und ein Rückgang weißer Blutzellen zum Beispiel traten unter der Chemotherapie häufiger auf.

Nach Ansicht der Studienautoren habe sich in dieser Untersuchung bei Kindern und Jugendlichen, die einen ersten Rückfall einer B-Zell-ALL erlebten, vor einer Stammzelltransplantation die Therapie mit dem BiTE-Antikörper der herkömmlichen Chemotherapie als überlegen erwiesen. Sie könne womöglich zu einer neuen Standardtherapie werden, wenn vor der Stammzelltransplantation die körpereigenen kranken Blutzellen zerstört werden müssen.

Quelle:

https://www.krebsgesellschaft.de/

 

© 2016 Selbsthilfegruppe für Leukämie- und Lymphompatienten Halle (Saale) / Sachsen-Anhalt

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